BACH über BACH
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Bach-FAQ 138

 

Wer war Maria Barbara Bach? War sie die Ehefrau von Joh. Seb. Bach?

 

Zu den 100 wichtigsten Bach-FAQ.

 

Maria Barbara Bach. Natürlich nicht wirklich. Allerdings: Es ist das jüngste Bild von ihr. Denn so … könnte sie natürlich ausgesehen haben. Warum diese seltsame Einleitung auf meiner Homepage-Seite? Weil es überhaupt kein Bild gibt … von Maria Barbara Bach. Nicht bei Wikipedia, nicht im Bachhaus in Eisenach, nicht auf Büchern und in Büchern und auch nicht auf Bildern: Alle, wirklich alle dort abgebildeten Frauen und Mädchen sind … nicht ( ! ) Maria Barbara Bach. Übrigens: Das Bild oben ist von Peter Fielding gezeichnet und er hat einen gewaltig coolen und unendlich tollen Zeichentrickfilm über das Leben von Johann Sebastian Bach gestaltet. Und die ersten Episoden von bald rund 40 sind von ihm ganz alleine gestaltet. Hier geht’s zur Folge 1. Unbedingt ansehen!

 

 

Maria Barbara Bach. Sie war Johann Sebastian Bachs erste Ehefrau. Warum aber heiratete der damalige Kapellmeister in Köthen am Hof von Fürst Leopold zu Anhalt-Köthen überhaupt ein zweites Mal? Das tat Bach nämlich. Warum also? Weil Maria Barbara sehr, sehr früh starb. Während ihr Ehemann mit seinem Fürsten auf einer Reise nach Karlsbad in der heutigen Tschechei gewesen ist. Hatte Maria Barbara Bach Kinder? Was war Maria Barbara Bachs Beruf? Was war die Todesursache? Und wie alt wurde Maria Barbara Bach genau … also wann starb sie? Und eine der wichtigsten Fragen überhaupt: Gibt es denn nun doch ein Bild von Maria Barbara Bach?

 

Zunächst wollen wir bei Wikipedia vorbeischauen. Dort ist prominent der Schattenriss einer Frau zu sehen, der wohl so um 1800 entstand. Um 1800, also ganze 80 Jahre nach ihrem Tod. Diese Silhouette einer Frau hat mit Maria Barbara Bach so wenig zu tun, wie das sogenannte Rentsch-Bild oder das sogenannte Ihle-Bild mit Maria Barbaras Ehemann Johann Sebastian. Alle drei Motive sind reine Fiktion: Beide Künstler haben sich einfach nur ausgedacht, wie die beiden Bachs wohl damals ausgesehen haben können. Und das Gleiche gilt auch für den Schattenriss von Maria Barbara. Ob das sicher ist? Klar doch, denn keiner der vielen Professoren und Doktoren in der ehrfurchtgebietenden Neuen Bachgesellschaft oder dem kompetenten Bacharchiv stützt diese Behauptung. Also ist diese Frau mit den beiden Giraffenpürzeln … eben nicht … Maria Barbara Bach.

Versprochen: So albern funktioniert das nur mit den Bildern auf dieser Seite und in dieser FAQ. Und das deshalb, weil eben auch so viel Unsinn dazu im Internet existiert. Die Wikipedia ist oftmals eine hervorragende „Anlaufstelle“. Sehr oft aber scheitern Autoren auch mit kompetenterem Fachwissen an den „Türstehern der Wikipedia“ und an deren Beurteilung der „Relevanz“ zur Aufnahme in dieses sehr beachtete weltweite Gesamtwerk. Ich jedenfalls strebe keine Erwähnung meiner – natürlich ernsthaften – Beiträge mehr dort an. Vielmehr mache ich mich auf den Weg in die Nachbarschaft dorthin … nämlich bei Google in „die Nachbarschaft des Wiki-Beitrags“.

 

 

Dann ist bei Google noch ganz besonders eine jüngere Dame präsent, die den Besucher direkt anschaut: Es ist Maria Barbara … allerdings … ist es Maria Barbara von Portugal oder auch Maria Barbara von Braganza. Ganz genau führt sie sogar beinahe beide Namen beider Bach-Ehefrauen in ihrem Titel. Wer Zeit hatte, sprach sie damals auch Maria Magdalena Bárbara Xavier Leonor Teresa Antónia Josefa an. Sie war ebenfalls Musikerin und ebenso Komponistin. Was allerdings nicht Grund genug sein konnte, sie im Zusammenhang mit dem Komponisten Bach zu präsentieren. Der Bilder-Bereich bei Google ist voll von ihren Porträts, noch heftiger ist es bei Google.com in den USA.

Die Königin von Portugal. Auch eine Maria Barbara, aber eben nicht Maria Barbara Bach.

 

 

Maria Magdalena Bárbara Xavier Leonor Teresa Antónia Josefa von Portugal. Kann man sich ganz gut merken. Aber … nicht wirklich. 1725 gehörte sie zu den 17 Prinzessinnen, die man ernsthaft für eine Hochzeit mit Louis dem XV. von Frankreich andachte, als man eine Liste auf 99 Damen reduzierte. Aber wegen physischer und mentaler Beeinträchtigung ihrer Familie strich man sie dort bald wieder … wenn das in der Wikipedia so stimmt. Mit 18 Jahren heiratete sie dann trotzdem. Allerdings einen anderen König, genauer einen zukünftigen König. Dies war Ferdinand VI von Spanien. Und nun war sie auch noch die Königin von Spanien.

Ja, das macht es schon ziemlich kompliziert. Wenn man in den Suchergebnissen unter Maria Barbara Bach eine andere Maria Barbara findet. Vertreten mit zwei absolut  verschiedenen Bildern derselben Person: eine jung und schlank, die andere nicht mehr ganz so jung und nicht mehr ganz so schlank. Und dann heißen beide nicht nur Maria Barbara, sondern wie zum Hohn … sogar Maria Magdalena Barbara. Neunmal ist sie bei Google USA unter den ersten 20 Bildern vertreten. 

 

 

Maria Barbara Bach, geb. Bach war runde fünf Monate älter als Johann Sebastian und ist Ende Oktober 1684 geboren. Sie war die Tochter des damals sehr bekannten Komponisten, Kantors und Organisten Johann Michael Bach, der in Arnstadt geboren ist. Er war der Gehrener Bach, gehörte also auch zu dieser Musikerfamilie der Bache und deswegen war Maria Barbara auch schon vor ihrer Heirat mit Johann Sebastian Bach verwandt. Allerdings war sie Bachs Cousine zweiten ( ! ) Grades. Sie war also nicht die Cousine des späteren Thomaskantors, und das ist – besonders heute – von großer Bedeutung. Von sechs Geschwistern – Maria Barbara hatte vier Schwestern und einen Bruder – verstarben drei schon im Kindesalter. Sie war übrigens die jüngste Tochter von Johann Michael Bach und als der mit 45 Jahren schon sehr jung starb, zog Maria Barbara mit ihren zwei älteren Schwestern Friedalena Margaretha Bach und Barbara Catharina Bach nach Arnstadt, wo sie bis zu ihrer Hochzeit mit Johann Sebastian Bach lebte. Die Mutter der drei Schwestern war bereits 1704 gestorben und danach zogen alle drei Schwestern nach Arnstadt und kamen dort im Hause des Bürgermeisters Martin Feldhaus unter. Etwas älter als neun Jahre alt war Maria Barbara in diesem Jahr. Da war also reichlich Zeit, ihren späteren Ehemann kennenzulernen: insgesamt runde 14 Jahre, in Arnstadt alleine drei Jahre. Sie heiratete demnach im Alter von 23 Jahren.

Noch heute erinnert ein Denkmal an das Wirken von Johann Michael Bach in Gehren. Und auf diesem Denkmal ist seine Tochter Maria Barbara ebenfalls verewigt.

 

Das Denkmal für den Vater von Maria Barbara Bach, den Gehrener Kantor und Komponisten Johann Michael Bach.

 

 


Wann und vor allem wie lernte Maria Barbara Bach ihren Johann Sebastian Bach kennen?

 

Zunächst ein Überblick: Johann Sebastian Bach und Maria Barbara Bach heirateten 1707 zu einer Zeit, als der junge und später so berühmte Eisenacher Komponist seinen Job in Mühlhausen absolvierte. Die „Arnstädter Ära“ war da schon vorbei. Weil aber Maria Barbara in Arnstadt und eben nicht im 14 Stunden zu Fuß entfernten Mühlhausen lebte, mussten sich beide unbedingt noch vor der Mühlhausener Zeit kennengelernt haben. Geheiratet haben sie übrigens runde dreieinhalb Monate, nachdem Johann Sebastian am 1. Juli 1707 in Mühlhausen seinen Dienst angetreten hatte: am 17. Oktober 1707.

Zu einer Zeit, als Johann Sebastian Bach in Mühlhausen lebte und Maria Barbara in Arnstadt, heirateten beide in dem kleinen Ort Dornheim, vor der Haustüre Arnstadts.

 

Hier in Dornheim, unweit von Arnstadt, gaben sich Maria Barbara Bach und Johann Sebastian das Ja-Wort.

Das zweite Mal, dass wir einen in Stein gemeißelten Hinweis auf Maria Barbara Bach finden. Im nächsten Bild liest es sich leichter.

 

Jetzt ist es für jeden lesbar. Richtig?

 

 

Nach dem oben aufgeführten Überblick über die Zeit von beiden bis zur Hochzeit nochmals zurück in der Zeit und damit zu einem damals unglaublich denkwürdigen Vorfall und zu der Überlegung, wie und wo sich Maria Barbara und ihr Johann Sebastian wohl kennengelernt haben. Der musikalische Superstar arbeitete ab dem Juli 1703 als Organist an der Neuen Kirche in Arnstadt. Die Mutter von Maria Barbara starb 1704 und ihre drei Töchter zogen daraufhin nach Arnstadt. Also wohnten Maria Barbara und Johann Sebastian in Arnstadt … bis zu Johann Sebastian Bachs Amtsantritt in Mühlhausen im Juli 1706. Also pi mal Daumen zwei Jahre lang. Nun ist es natürlich möglich, dass der berühmte Komponist seine Cousine zweiten Grades beim örtlichen Bäcker oder dem Metzger in Arnstadt kennenlernte – einen Supermarkt gab es ja damals noch nicht – oder auch, nachdem Bach seinen Job während der regelmäßigen Gottesdienste in der Neuen Kirche erledigt hatte. Da bot sich ein Kennenlernen ja ebenfalls an. Denkbar ist aber auch, dass er sie schon viel früher „entdeckte“ … richtig … oder sie ihn … nämlich anlässlich eines der jährlich in einer anderen Bachstadt oder in einem anderen Bachort stattfindenden Familientreffen der Bache, wie sie damals hießen. Jedes Jahr fand eine solche Zusammenkunft in einer anderen Bach-Location statt. Noch heute gibt es einen dieser Treffpunkte – das waren Häuser in denen man damals speisen und auch übernachten konnte – und das ausgerechnet in Arnstadt. Es ist das immer noch existierende Hotel „Goldene Henne“. Also hätten sich – wirklich nur theoretisch – beide runde 22 Mal anlässlich eines solchen Familientreffens kennenlernen können, davon – weil sie ja etwa gleich alt waren – runde neun Jahre lang im spannenden „Kennenlern-Alter“, wenn man die Zeit vor der Pubertät abzieht. Wenn nicht, könnten Sie sogar in einem Sandkasten bereits miteinander gespielt haben. Wie es nun tatsächlich passierte … muss damit letztlich ganz und gar offen bleiben.

In solchen Locations aß man, trank man, hatte Spaß, machte natürlich Musik … selbstverständlich auch lustige … und man übernachtete dort ebenfalls. Das taten die Bache auch in Arnstadt in der „Goldenen Henne“ und in weiteren ähnlichen Unterkünften, hauptsächlich in Thüringen.

 

 


Die Frembde Jungfer in Arnstadt

 

Ganz sicher aber hatten die beiden kein gemeinsames Date auf der Empore neben der Orgel in der Neuen Kirche. Das heißt ... vielleicht doch … aber das blieb unentdeckt. Die unverheiratete Frau, von der man wusste, dass Bach sie in dieser Neuen Kirche „performen“, also singen ließ … sie war also nicht Maria Barbara Bach. Woher aber „weiß“ man, dass diese „Sängerin“ unverheiratet war? Es war von einer „frembden Jungfer“ die Rede. Eine Jungfer war damals eine unverheiratete Frau. Und warum konnte es nicht Maria Barbara gewesen sein? Weil Maria Barbara und ihre Schwestern schon viele Jahre im Haus des Arnstädter Bürgermeisters wohnten und alleine aus diesem Grunde ganz sicher nicht unbekannt, also nicht frembd, in Arnstadt waren. Vielleicht waren sie ja sogar die drei bekanntesten Mädels im heiratsfähigen Alter. Aber unbekannt … das waren sie ganz sicher nicht.

 

Allerdings sind sich da die Bach-Experten wieder ‘mal nicht einig. Während mein Namensvetter – wir sind aber nicht miteinander verwandt – Dr. Peter Bach auf seinem Portal „bach.de“, meint, man munkelte, es war ( ! ) Maria Barbara, meint Altmeister und Bach-Biograf Karl Geiringer, dies könne eben gerade nicht Maria Barbara gewesen sein. Und zwar, weil die drei Bach-Mädels eben keine frembden Jungfern in Arnstadt waren, sondern bestens bekannte Jungfern. Aber – das weiß man als erfahrener Erbsenzähler (… ich): Beides könnte stimmen. Von Bedeutung für diese kleine Erzählung, wenn man sie denn ernst nimmt, ist zweierlei: Zunächst lebte Maria Barbara bereits seit 1704 in Arnstadt, Johann Sebastian Bach war ab 1703 der „Herr der Orgel in der Bachkirche“, die zu seiner Zeit natürlich noch nicht so hieß. Bis Mitte 1706 waren also zwei Jahre Zeit, diese „Ungeheuerlichkeit (… das Performen in der Kirche) durchzuziehen“. Da war Maria Barbara längst aus dem Wachstum heraus und es kann kein Kind an diesem heiligen Platz gesungen haben.

 

Aber: Johann Sebastian Bach war zu dieser Zeit noch ein schlimmer Bengel, was wir von vier „Vorfällen wissen“. Erstens beantragte er in seiner Arnstädter Zeit vier Wochen Urlaub, obwohl er schon vorher wusste, dass er nicht früher als nach acht Wochen wieder nach Arnstadt zurückkommen würde. Dann zog er doch einmal tatsächlich den Degen gegen mehrere Chorschüler, die dann aber türmten. Und schon vor seiner Zeit in Arnstadt hinterließ er seine Spuren in der Nikolaikirche in Sangerhausen und dann war da eben die Eskapade mit der auf dieser Seite erwähnten Sängerin. Dafür, dass es eben doch Maria Barbara war, die sang, spricht also auch, dass er also erstens noch immer irgendwie Lausbub war. Zweitens zählt, dass er seine spätere Frau zu diesem Zeitpunkt sehr wahrscheinlich bereits kennengelernt hatte und man dann mit keiner anderen Frau „herummacht“. Drittens war seine Maria Barbara Hofsängerin, und damit Profi. Und schließlich: Warum sollte der Meister jemand anderes singen lassen, als seine große Liebe?!

 

Schließlich: Entweder haben dieses ungezieme Verhalten nur einer oder zwei Arnstädter oder Arnstädterinnen, also wenige Menschen, mitbekommen. Oder es war eine größere Gruppe. In jedem Fall passt nicht zusammen, dass es nur eine Person gehört hatte und diese Person dann nicht versucht hatte, alleine durch Warten herauszufinden, wer denn nun die Sängerin war. Und wenn es während eines offiziellen Termins passierte, zum Beispiel währned des Gottesdienstes, dann trifft das sehr wahrscheinlich ebenfalls zu. Der Pfarrer, der Bürgermeister, hochangesehene Bürger und Bürgerinnen: Keiner wartete, um dieses ungeheure Geschehen einer weiblichen Person in Arnstadt zuzuordnen?! Und keiner stieg die Treppe hinauf zur Empore mit der Orgel, und checkte, was da abging?! Ich denke, es war Maria Barbara und das hätte zu Johann Sebastian Bach gepasst. Vielleicht war der Anpfiff deshalb ja sogar der Auslöser, die Stelle in Mühlhausen anzunehmen und die beiden wussten da bereits, dass sie ein „offizielles“ Paar werden wollten. Dann: Wo sollte denn diese frembde Jungfer herkommen, wenn es nicht Maria Barbara war? Ganz sicher kommt da keine Frau aus einem der Orte rundherum und ist in Nullkommanix oben und musiziert mit Bach. Und schnell mal aus Weimar eingetrudelt, wo Bach ein halbes Jahr lang gearbeitet hatte, war es nach acht Stunden Fußmarsch sicher keine „alte Freundin“. Bleibt, dass diese Jungfer nach ihrem „Gastspiel“ ja auch noch ziemlich unbemerkt verschwinden musste, um ihre Anonymität zu bewahren. Und ein vorletztes Argument: Man wusste zwar nicht, wer die Sängerin war, aber dass sie unverheiratet war, das stand fest? Letztlich, besser allerletztlich bleibt uns Ockhams Rasiermesser, nach der von mehreren denkbaren gleichwertigen Möglichkeiten, die einfachste meist die richtigste ist.

Ist sie’s oder ist sie’s nicht? Meine Recherche: Es ist eine uns eher bekannte Frau, nämlich Maria Barbara, die Bach da singen ließ. Aber, ob sie blond war … ist natürlich nicht bekannt. Dass die „unverheiratete, unbekannte“ Frau solche traumhaften Haare hatte und während ihrer Performance ein rotes Gewand trug, ist natürlich auch nicht überliefert.

 

Das ist er, der junge Bach mit jeder Menge Flausen im Kopf. Natürlich hat auch er so nicht ausgesehen, denn es gibt keine authentischen Bilder vom jugendlichen Arnstädter Organisten.

 

 


Zeitsprung: Die Bachs in Weimar

 

In Mühlhausen lebten die beiden Bachs nicht lange. Nächste gemeinsame Lebensetappe war Weimar. Weimar, das unter allen Bachstädten dem späteren Thomaskantor - heute - am wenigsten Anerkennung zollt. Wie man auf dieser Seite erfahren kann.

Hier wohnten die Bachs lange neun Jahre und machten Musik sowie Babys. Davon waren drei Jungs musikalisch, zwei wurden berühmt und rund die Hälfte der Kids starb vor dem Erwachsenenalter. © Ein ganz herzlicher Dank geht an Stephan Liebig, der uns dieses und das nächste Bild aus der Sammlung Karl und Klaus Magdlung zu verwenden erlaubte.

 

Ganz rechts im Bild sieht man die Wohnung der Bachs. Nochmals besten Dank an Stephan Liebig, siehe Bildunterschrift im Foto darüber.

Zur Orientierung für alle Bach-Fans, die den Meister in Weimar gesucht haben: das Bach-Domizil auf dem Foto mit Blickrichtung Rathaus ist direkt hinter dem Vordach.

 

So trostlos sieht dieser geschichtsträchtige Platz heute und schon seit vielen Jahrzehnten aus: Als auch ich mich in Weimar für eine angemessene Überbauung des Geländes einbrachte, sagte mir der damalige ( ! )  Oberbürgermeister anlässlich meines Besuches: Selbst wenn wir es geschenkt bekämen, wollten wir in Weimar hier keine Erinnerungsstätte für Bach unterhalten. Auch eine Einstellung, wenn man denn so viel Kultur in Weimar hat.

Und ... wer fehlt hier auf der Gedenktafel? Richtig, es ist Maria Barbara Bach.

Zwei der berühmten Bachsöhne wurden in diesem Haus, natürlich, als es noch stand, geboren. Es waren Wilhelm Friedemann Bach, links und Carl Philipp Emanuel Bach, rechts. © Ein herzliches Dankeschön an Dr. Hansen, Museumsdirektor des Bachhauses in Eisenach, dass wir die diese beiden authentischen Jugendbilder der beiden Bach-Söhne publizieren dürfen.

Mit einer Luftaufnahme des Hauses, in dem die Bachs so lange Jahre gewohnt haben, soll diese Seite langsam zu Ende gehen. In der Bildmitte sieht man den Eingang zum Haus der Musikerfamilie. Im Hintergrund quer ist das Rote Schloss.

Selbstverständlich ist auch das in der Mitte, mit der weißen Haube und der roten Schleife, nicht Maria Barbara Bach. Klar, sie soll es sein. Aber Toby E. Rosenthal, dem Maler, dem wir dieses tolle Gemälde verdanken, lebte 1848 bis 1917 und konnte demnach nicht wissen, wie Maria Barbara aussah.

Dann einigen wir uns vielleicht doch so: Es gibt einfach kein Bild von Maria Barbara Bach und es bleibt uns nur übrig, sie uns vorzustellen. Um den einen oder anderen Bach-Fans auf diese Seite aufmerksam zu machen, ist das oben mein Vorschlag, anstelle eines goldenen Rahmens und gar kein Bild darin. Wir wollen sehen, ob sich dieses Bild ... oder eines der anderen oben ... irgendwann bei Google wiederfindet.

 

 

Seine Zeit in Weimar schloss der Ausnahmemusiker dann mit einer Auszeit in der Zelle seines Fürsten und Arbeitgebers. Wieder einmal war es ein typisches Johann-Sebastian-Ding: Er bruddelte, als er einen neuen Arbeitsplatz antreten wollte und sein Herzog ihn weder empfing, noch ihn ziehen ließ. Da vergriff sich der inzwischen nicht mehr so jugendliche Musiker im Ton und verbüßte eine vierwöchige Zeit wegen Halsstarrigkeit hinter Gittern, bevor er unehrenhaft gehen durfte und sich mit seiner Family nach Köthen in Sachsen-Anhalt an den dortigen Fürstenhof begab.

 

Zur Johann-Sebastian-Bach-Seite 1.

In Köthen war die Familie in jeder Beziehung glücklich ... bis das Schicksal ganz überraschend zuschlug.

 

 

Köthen war nun endlich der wirklich passende, richtige Wohnort und Arbeitsplatz. Diese Stadt war nicht zu groß, nicht zu klein und was am wichtigsten war: Bachs Boss war gleichzeitig auch sein Freund. Und der liebte ebenfalls die Musik. Er spielte selbst und Johann Sebastian standen richtige professionelle Musiker für sein Wirken zur Verfügen. In Köthen konnte sich die Familie ein Leben für viele Jahre oder sogar Jahrzehnte vorstellen.

 

Doch es sollte anders kommen. Als der Meister nach einer Reise mit seinem Fürsten nach Karlsbad von dort zurückkam, war Maria Barbara verstorben. Niemand weiß heute mehr, woran: Die Todesursache, ob Unfall oder Krankheit, es bleibt für immer ein Rätsel, woran sie gestorben ist.  Dazu kam es noch schlimmer: Maria Barbara war schon beerdigt, als ihn die traurige Nachricht erreichte, als er sein Zuhause betrat. Das war im Jahr 1720, im Sommer, am 7. Juli. Maria Barbara starb im Alter von nur 35 Jahren. Zwar heiratete er nach verhältnismäßig langer Zeit wieder, aber alles in Köthen erinnerte ihn an seine erste Frau und das ließ ihn - aber auch andere Gründe spielten eine Rolle - schließlich Köthen und seinen geliebten Fürsten verlassen.

 

Im Schloss Köthen erinnert heute ein Maria-Barbara-Bach-Saal an sie. Und im Friedenspark in dieser beeindruckenden Stadt ist ein Maria-Barbara-Bach-Gedenkstein für sie aufgestellt. Die Stadt Köthen ehrte sie auch noch mit einem Vortragskonzert Maria Barbara Bach. Und schließlich gedenkt der Verein Courage e.V. mit der Website Frauen-Orte.net mit einer Biografie und einem schönen Bild des Gedenksteins für sie ihrer zum 301. Todestag. Ein Großes Solo für Maria Barbara Bach präsentierte die Tageszeitung Die Welt, es ist dreiminütiger Lesespaß. Selbstverständlich präsentiert sie Find A Grave ... wie auch sonst … mit dem Bild der Königin von Spanien. Und eine Besonderheit bietet abschließend das Portal FAMOUSFIX: Hier gibt es nämlich ein doppelt-falsches Bild. Da ist unter mit dem Namen der ersten Frau von Johann Sebastian ein Bild der zweiten Frau von ihm aufgeführt, das aber auch zu diesem Namen Anna Magdalena nicht passt. Spannend, spannend.

 

Zur Projektseite 1.

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