BACH über BACH
BACHüberBACH

Bach-FAQ 119

 

45 Bach-Zitate, Bach-Sprüche, Bach-Anekdoten und Aphorismen: Gibt es denn auch Zitate von Herrn Bach?

 

Zu den 100 wichtigsten Bach-FAQ.

 

Direkt zu den Aphorismen, Sprüchen, Anekdoten, Zitaten und Geschichten rund um Johann Sebastian Bach geht's mit einem Klick hier zum unteren Ende des ersten Bildes. Viel Spaß.

 

Anekdoten zu Johann Sebastian Bach, Geschichten über Herrn Bach, Sprüche von ihm und eben keine Zitate über ihn: das finden Sie alles unter dem nächsten Bild.

 

Aber ... hier gleich ein ganz wichtiger Tipp: wenn Du wissen willst, was berühmte Menschen - Politiker, andere Komponisten, ein Papst und Könige - über Bach sagten, dann findest du das nicht jetzt und hier in dieser FAQ 119, sondern auch auf dieser Homepage, aber an einer ganz anderen Stelle, und hier kommst du jetzt mit einem Klick geht's dorthin. Und mit Bachs Sprüchen und den Anekdoten sowie Aphorismen und Geschcihten geht's unter dem nächsten Bild los, wenn du jetzt gerne schneller zum Punkt kommen würdest.

 


 

Zitate, Sprüche, Geschichten, Anekdoten – über Bach oder von Bach: 2 wirklich ganz verschiedene Paar Stiefel

 

Was sind denn nun eigentlich Zitate? Es kommt darauf an. Auf die Perspektive. Wenn der 44. Präsident der USA, Barack Obama, Bach einen begnadeten Komponisten nennt (... hat er nicht, aber er liebt schon immer die Musik von Bach), dann ist es in Richtung Bach – von uns als Tatsache gefunden – eine Spruch über Bach, eine Ehrung. Ein Tribut, wie es auch in der englischen Übersetzung heißt. Aber es wäre dann eigentlich kein Bach-Zitat. Es ist ein Obama-Zitat.

 

Wenn du aber nun nach Lobpreisungen suchst, dann googelst du – nun, vielleicht du gerade nicht – eben doch nach Bach-Zitaten, meinst aber Sprüchen, Lobpreisungen , Anekdoten odr Aphorismen über Bach, dann haben wir ein Problem. Kein großes, sondern ein Miniproblem. Und weil nun "Bach über Bach" über Dieses und Jenes zu Bach informieren und auch unterhalten will, macht es sich das Projekt rund um die Bach-Zitate zur Herausforderung.

 


Aber wenn Bach etwas Schlaues sagte, dann ist es ein Zitat? Ja, dann ist es ein Johann-Sebastian Bach-Zitat

 

So, ganz genau, so ist es. Ein Bach-Zitat. Wenn man auch hier die Zitate schon wieder in zwei Gruppen aufteilen kann. Es gibt richtige Bach-Zitate: Die "Geschichte mit der richtigen Taste des Klaviers im richtigen Moment ...", das soll er wirklich 'mal gesagt haben. Das ist dann ein richtiges Bach-Zitat.

 

Aber es gibt unter dieser Rubrik mehr zu finden, das man ebenfalls zusammentragen kann. Das eine findet sich in Texten und Berichten, das andere erscheint in Musikstücken. Richtige Bach-Zitate sind letzte beiden Varianten – ganz genau genommen – vielleicht aber dann nu doch nicht. Aber, das wird hier und jetzt zu kompliziert. Es sind eben mehr Geschichten, Geschichtchen oder Anekdoten.

 


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Aber vielleicht suchen Sie ja gerade nach solchen Äußerungen und Zitaten von Johann Sebastian Bach?

 

Genau das tust du? Aber du würdest niemals "Bach" und dazu "Äußerungen" googeln. Richtig? Richtig!

 

Genau, und so komme ich dir entgegen. Ich denke mir aus, was du wohl googelst. Und was du meinst. Entweder Sprüche, Weisheiten, Anekdoten und Aussagen, die Bach einst sagte oder alternativ was andere über Bach sagten.

 

Danke für deine Geduld, dafür gibt's zunächst nochmals den direkten Link zur wahrscheinlich größten Sammlung Bach-Zitate (... also das was andere Persönlichkeiten einst über Bach einst sagten). Wir nennen sie ab jetzt einfach Bach-Zitate, also das was sehr viele Prominente in runden 300 Jahren sagten.

 

Und was Bach einst sagte? Hier geht's jetzt los: auch Bach-Zitate über Bach-Zitate, aber in diesem Falle eben von Bach. Bach-Sprüche, Bach-Gedichte, Bach-Äußerungen, Bach-Anekdoten, Bach-Aphorismen

 


 

Bild 1: Ab hier geht's los ... Sprüche, Anekdoten, Aphorismen und Geschichten über Herrn Bach und Zitate von ihm

 

Nein, kein Bild von Johann Sebastian Bach, sondern eines von mir, dem Lustigmacher in der Musikerfamilie der Bache.

 

 

1

 

Robert Schumann, selber Musiker und Komponist und er war ja auch keiner von den unbekannten, suchte einst auf dem Friedhof in Berlin die Grabstätte des berühmten Johann Sebatsian Bach. In seine Publikation "Gesammelte Schriften über Musik und Musiker" von 1854 schreibt er dass er eines Abends auf dem Leipziger Kirchhof spazieren ging, um die Ruhestätte eines Großen aufzusuchen. Viele Stunden lang forschte er kreuz und quer aber ... erf and keinen "J.S. Bach" und als er einen Todtengräber (... ja so schreibt das Schumann) darum fragte, schüttelte der "über die Obscurität des Mannes (Schumann) den Kopf und meinte "Bach's gäbs viele." Hier kann man's im Original selber erkunden.

 


 

2

 

Durch dein Gefängnis, Gottes Sohn,
ist uns die Freiheit kommen.
Dein Kerker ist der Gnadenthron,
die Freiheit aller Frommen.
Denn gingst du nicht die Knechtschaft ein,
müßt’ unsre Knechtschaft ewig sein.

 


 

3

 

... damit dieses eine wohlklingende Harmonie

gebe zur Ehre Gottes und zulässiger Ergötzung

des Gemüts und soll wie aller Musik ... Finis und

Endursache anders nicht, als nur zu Gottes Ehre

und Recreation des Gemüths sein.


Wo dieses nicht in acht genommen wird, da ist's

keine eigentliche Musik sondern ein

teuflisches Geplärr und Geleyer.

 


 

4

 

Alles, was man tun muß,

ist, die richtige Taste

zum richtigen Zeitpunkt zu treffen.

 


 

5

 

Wenn ich einmal sollt scheiden,

so scheide nicht von mir…

 


 

6

 

Wir setzen uns mit Tränen nieder und

rufen dir im Grabe zu: Ruhe sanft,

sanfte Ruh!

 

Aus der Matthäus-Passion.

 


 

7

 

Wem die Kunst das Leben ist,

dessen Leben ist eine große Kunst.

 


 

8

 

Buß und Reu

knirscht das

Sündenherz entzwei.

 

Aus der Matthäuspassion, 6. Arie

 


 

9

 

Ich genüge mich an meinem Stande,

in den der Höchste mich gesetzt,

Und acht es gar für keine Schande,

bin ich nicht jedem gleichgeschätzt.

Ich darf so wenig meinen Schöpfer

anklagen als der Ton den Töpfer.

 


 

10

 

Durch dein Gefängnis, Gottes Sohn,
ist uns die Freiheit kommen.
Dein Kerker ist der Gnadenthron,
die Freiheit aller Frommen.
Denn gingst du nicht die Knechtschaft ein,
müßt’ unsre Knechtschaft ewig sein.

 


 

11

 

Bei einer andächtigen Musik

ist allezeit Gott mit seiner

Gnaden Gegenwart.

 

Bemerkung in Bachs Calov-Bibel.

 


 

12

 

Wir setzen uns mit Tränen

nieder und rufen dir im Grabe

zu: Ruhe sanft, sanfte Ruh!

 


 

13

 

„... damit dieses eine wohlklingende Harmonie gebe zur Ehre Gottes und zulässiger Ergötzung des Gemüts und soll wie aller Musik... Finis und Endursache anders nicht, als nur zu Gottes Ehre und Recreation des Gemüths sein. Wo dieses nicht in acht genommen wird, da ist's keine eigentliche Musik sondern ein teuflisches Geplärr und Geleyer.“

 


 

14

 

Den Tod kann niemand besiegen.

 


 

15

 

Bey einer andächtig Music

ist allezeit Gott mit seiner

Gnaden Gegenwart.

 


 

16

 

Ich habe fleißig seyn müssen;

wer eben so fleißig ist,

der wird es eben so weit

bringen können.

 


 

17

 

Wir setzen uns mit Tränen nieder

und rufen dir im Grabe zu:

Ruhe sanft, sanfte Ruh! 

 

Aus der Matthäus-Passion

 


 

18

 

Wem die Kunst das Leben ist,

dessen Leben ist eine große Kunst.

 


 

19

 

Sein von Natur etwas blödes Gesicht, welches durch seinen unerhörten Eifer in seinem Studiren, wobey er, sonderlich in seiner Jugend, ganze Nächte hindurch saß, noch mehr geschwächet worden, brachte ihm, in seinen letzten Jahren, eine Augenkrankheit zu Wege.

 

CPE Bach im Nachruf über JSB zu dessen Augenleiden.


 

20

 

Der gebürtige Buttelstedter Johann Ludwig Krebs (geb. um den 10. Oktober 1713) war der Lieblingsschüler des großen Komponisten Johann Sebastian Bach. Die Beziehung zwischen den beiden ging weit über die eines Lehrers und Schülers hinaus. Krebs wurde nicht nur der Notenkopist Bachs, nein, es entwickelte sich auch eine enge Freundschaft, die wohl aus ihrer gemeinsamen Leidenschaft zum Orgelspiel entsprang. Folgende Anekdote kann als Schilderung der engen Freundschaft gelesen werden, obwohl sie sich so nicht zugetragen haben kann. Dafür gibt es einen entscheidenden Grund: Krebs ging erst nach dem Tode seines Lehrmeisters und Freundes (1750) im Jahre 1756 nach Altenburg, um für Friedrich III. als Hoforganist zu arbeiten. Bach kann ihn also dort nicht spielen gehört haben. Dennoch kann diese Anekdote als eine Spiegelung der innigen Freundschaft zwischen den beiden Orgelvirtuosen gelesen werden.

Anette Huber-Kemmesies

 

 

„Johann Sebastian Bach kommt auf einer Reise nach Altenburg. Da es eben Sonntag ist, so geht er in die Kirche, um seinen Schüler Krebs spielen zu hören. Hier glaubt Bach mitten unter den Bürgern unbemerkt und unbekannt stehen zu können. Krebs kommt, sieht sich um und bemerkt sogleich seinen Lehrer. Hierauf setzt er sich an die Orgel und, fängt eine Fuge mit dem Thema b. a. c. h. an und führt sie meisterhaft durch. Bach pflegte nachher zu sagen: er habe nur einen einzigen Krebs in seinem Bache gefangen."

 


 

21

 

Einst wurde Bach wochenlang von einem Ausländer belästigt, einem mähigen Musiker, der ihm stundenlang nichtige Kompositionen vorspielte. Dabei hatte er die Kühnheit, die Bachsche Schule zu kritisieren und er meinte sogar, so wie Bachs damaliger Lieblingsschüler Krause spiele bei ihm zu Hause jedes Kind. Es traf sich nun, dah Bachs früherer Schüler Krebs gerade in die heutige Musikmetropole Leipzig zu Besuch kam. Bach beschloss, dem fremden Musicus eine Lehre zu erteilen. Krebs musste sich als Fuhrmann verkleiden, und als der Fremde wieder sein Spiel begonnen hatte, unter einem Vorwand eintreten. Bach hieh nun den Fuhrmann, etwas auf dem Klavier zum Besten zu geben und dieser spielte ganz meisterhaft einige Klaviersonaten. Der Fremde war verblüfft. «Sehen Sie, mein Lieber», sagte Bach, «so spielen bei uns die Fuhrleute.»

 


 

22

 

Heinrich v. Kleist überliefert uns folgende Anekdote: Sebastian Bach, als seine Frau starb, sollte zum Begräbnis Anstalt machen. Der arme Mann war aber gewohnt, alles durch seine Frau besorgen zu lassen, dergestalt, dass, da ein alter Bedienter kam und ihm für Trauerflor, den er einkaufen wollte, Geld abforderte, er unter stillen Tränen, den Kopf auf einen Tisch gestützt, antwortete: «Sagt's meiner Frau.»

 


 

22

 

Eine berühmte Anekdote, die wohl Bach selbst seinen Söhnen erzählte, ist eigentlich die Realität – nämlich dass er schon als Knabe in Ohrdruf in Thüringen Stücke kopiert hat, auch solche, die sein großer Organistenbruder als zu schwierig für den Kleinen empfand. Der soll die verbotenen Früchte, »ein Buch voll Clavierstücke, von den damaligen berühmtesten Meistern« nachts durch die Gittertür des verschlossenen Schranks gezogen und bei Mondschein abgeschrieben haben. Ob das mit dem Mondschein stimmt, sei dahingestellt. Dass aber Christoph Bach, 14 Jahre älter, solche Brecher wie Buxtehudes Tabulatur aus pädagogischen Gründen schon zurückhielt, hält Peter Wollny, ein anerkannter Bach-Experte, für möglich. Dass er sie überhaupt besaß, wertet diesen Kirchenmusiker stark auf. Bislang nahm man an, erst J. S. Bach selbst habe später die norddeutsche Orgelliteratur nach Thüringen gebracht.

 


 

23

 

Ich armer Mensch, wer wird mich erhören.

 


 

24

 

Als 1685 das erste Leipziger Kaffeehaus eröffnete, ahnte wohl noch niemand etwas vom Siegeszug, den das schwarze Getränk in den kommenden Jahrhunderten antreten würde. Galten Kaffeehäuser in der Anfangszeit noch als Lasterhöhlen, so legten sie einige Jahrzehnte später ihr verruchtes Image ab. Bald fanden in den Leipziger Kaffeehäusern sogar Konzerte statt, auch unter der Leitung des Thomaskantors Johann Sebastian Bach. Für ein solches Konzert des "Bachschen Collegium Musicum" komponierte er sein "Schlendrian mit seiner Tochter Ließgen" überschriebenes "Drama per Musica" – die nachweislich schon 1754 so genannte "Coffee-Cantata".

 

 

Im Gegensatz zu den meisten anderen weltlichen Kantaten Bachs ist dieses Werk keine Huldigung an die Obrigkeit, sondern skizziert humorvoll-ironisch eine Szene aus dem bürgerlichen Leben der Leipziger: Herr Schlendrian (Bass) versucht mit wütenden Drohungen seiner Tochter Liesgen (Sopran) die Unsitte des täglichen Kaffeetrinkens abzugewöhnen. Erst als er ihr die Erlaubnis zur Heirat in Aussicht stellt, lenkt die eigenwillige Tochter zunächst in der Arie „Heute noch, lieber Vater tut es doch“ ein, lässt aber im anschließenden Rezitativ des Erzählers heimlich verbreiten, dass sie nur einen Mann akzeptiert, der ihr auch in der Ehe jederzeit das Kaffeetrinken gestattet. Mit einem ironisch-versöhnlichen Trio der drei Gesangssolisten „Die Katze lässt das Mausen nicht“ endet die Kantate.

 


 

25

 

Das Kultur-Forum "Capriccio" zur Förderung klassischer Musik und Kultur hat auf seiner Homepage einen spannenden Themenblock mit dem Titel "Bach-Legenden - falsch, aber unausrottbar". Wer sich hier auf dieser meiner Seite so richtig wohl fühlt bei all den Bach-Geschichtchen, Anekdoten, Aphorismen und Sprüchen, der bekommt dort ordentlich 'was angeboten. Viel Spaß und komm' danach aber bitte wieder.

 

 


 

26

 

Obwohl ich eigentlich nicht vom Hofkomponisten zum Musiklehrer absteigen wollte, weswegen ich auch drei Monate die Entscheidung hinauszögerte, wurde mir diese Stelle so schmackhaft gemacht, dass irgendwann ich in Gottes Namen nach Leipzig fuhr, vorpielte, diese Stelle bekam und sie bis heute noch habe.

 

Johann Sebastian Bach an seinen Freund Georg Erdmann.

 

 

Dazu ist der Gegensatz spannend, nämlich wie die Stadt Leipzig in drei Durchgängen nach einem neuen Thomaskantor suchte. Die ersten beiden „Runden“ endeten damit, dass Musiker von damaliger Weltklasse – wie Bach auch – bereits abgesagt hatten, zum Teil, weil sie nach der Bewerbung in Leipzig von den Arbeitgeber bis zu diesem Ereignis ein höheres Gehalt bezogen.

 

Als Bewerber waren nun noch Johann Friedrich Fasch (Kapellmeister in Böhmen), Georg Balthasar Schott (Organist an der Neuen Kirche) und Johann Sebastian Bach in der engeren Wahl. Offenbar war der Rat aber von den verbleibenden Kandidaten nicht sonderlich begeistert, was den Leipziger Ratsherrn Abraham Christoph Plaz (der gleichzeitig einer der drei Bürgermeister der Stadt war) zu der unsterblich gewordenen Bemerkung veranlasste: "da man nun die Besten nicht bekommen könne, so müße man mittlere nehmen".

 

In Bezug auf Bach ist dies aus heutiger Sicht (!) natürlich ein Fehlurteil, wie es krasser nicht hätte ausfallen können. Es ist jedoch zu bedenken, daß Bach damals als Komponist wenig bekannt war, weil kaum etwas von ihm im Druck erschienen war. Er war zwar ein berühmter Orgelvirtuose, aber das Orgelspiel war nicht die Hauptaufgabe des Thomaskantors.

 


 

27

 

Wenn die Leute sterben, gibt es auch mehr Nebenverdienst durch Beerdigungen, sind die Leute gesund, so gibt es auch weniger zu verdienen.

 

Insgesammt aber sind sie – die Kinder – gebohrne Musici und kann versichern, daß schon ein Concert vocaliter und instrumentaliter mit meiner Familie formiren kann, zumahle da meine itzige Frau gar einen saubren Soprano singet und auch meine älteste Tochter nicht schlimm einschlägt.

 

Bach an Georg Erdmann. Herzlichen Dank, Martin Schlu.

 


 

28

 

Johann Sebastian Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel Bach musizierte und komponierte in Diensten Freidrichs des Großen in Berlin. Als das Schloss in Potsdam fertiggestellt war - CPE wohnte damals in Berlin - beschwerte der sich eines Tages, dasser nicht mehr den lebensgefährlichen Weg von Berlin nach Potsdam reisen würde, wenn König Friedrich II. sich nicht um die Verbesserung der Straße kümmere.

 

Hier suche ich noch nach der Lektüre, in der ich das einst las.

 

 


 

29

 

Passen die fogenden Sprüche von Bachs russischem Kollegen denn überhaupt hier her? Ich meine, irgendwie schon. Wo sonst könnten Sie so etwas zum Thema Johann Sebastian Bach sonst finden? Und dann gibt's von mir einfach noch "ein wenig oben drauf"!

Pjotr Iljitsch Tschaikowski empfand sich wohl selbst als einer der ganz großen Komponisten auf dieser Erde. Mir scheint das so zu sein, wenn ich lese, was er über andere bedeutende „Kollegen“ zum Besten gibt, er meint …

 

Tschaikowski über Johann Sebastian Bach:

"Ich kann wohl sagen, dass ich Bach gerne spielte, weil das Spielen einer Fuge unterhaltend ist, aber ich erblicke in ihm nicht ein großes Genie... ".


Wegen seiner "Begeisterung" für Bachs Musik ist dieses Zitat

hier, aber er hat noch mehr auf Lager – bei dieser Gelegenheit.

 


Tschaikowski über Ludwig van Beethoven:


"… und wenn ich auch nicht im geringsten Beethovens große historische Bedeutung leugne, so halte ich doch das bedingungslose und selbstverständliche Staunen über jedes seiner Werke für unangebracht …"

 


Tschaikowski über Charles Gounod:


"Gounods Schaffen ist für mich überhaupt ein Rätsel … Alles, was er nach dem „Faust“ geschrieben hat, ist schwach, talentlos."

 


Tschaikowski über den Musiker Franz Liszt:


"Liszts Kompositionen lassen mich kalt, sie verraten mehr poetische Absichten als echte schöpferische Kraft, mehr Farbe als Form, mehr äußeren Glanz als inneren Gehalt …"

 


Tschaikowski über den Italiens Guiseppe Verdi:


"Dieser Sohn des Südens hat viel an seiner Kunst gesündigt, indem er die ganze Welt mit seinen abgeschmackten Leierkastenmelodien überflutete, …"

 

 


 

30

 

"Durch dein Gefängnis, Gottes Sohn,
ist uns die Freiheit kommen.
Dein Kerker ist der Gnadenthron,
die Freiheit aller Frommen.
Denn gingst du nicht die Knechtschaft ein,
müßt’ unsre Knechtschaft ewig sein."

 

 


 

31

 

"Herrscher des Himmels, erhöre mein Lallen - laß Dir die matten Gesänge gefallen - bis Dich dein Sion mit Psalmen erhöht - mit Psalmen erhöht!"

 

 


 

32

 

"Ei! Wie schmeckt der Kaffee süße,

lieblicher als tausend Küsse."

 


 

33

 

"Ich kann keine Lieder über

unglückliche Liebe oder

Liebessehnsucht schreiben,

da ich Magdalena ja besitze."

 


 

34

 

"Was könnt uns Gott wohl Bessres schenken, als daß er unsrer Obrigkeit den Geist der Weisheit gibet, die zu jeder Zeit das Böse straft, das Gute liebet, ja, die bei Tag und Nacht für unsre Wohlfahrt wacht?"

 


 

35

 

"Ich genüge mich an meinem Stande, in den der Höchste mich gesetzt, Und acht es gar für keine Schande, bin ich nicht jedem gleichgeschätzt. Ich darf so wenig meinen Schöpfer anklagen als der Ton den Töpfer."

 


 

36

 

"Bleibt ihr Engel, bleibt bei mir! Führet mich auf beiden Seiten, Dass mein Fuß nicht möge gleiten. Aber lehrt mich auch allhier Euer großes Heilig singen und dem Höchsten Dank zu bringen."

 

Aus der Kantate "Es erhub sich ein Streit".

 


 

37

 

"Wem die Kunst

das Leben ist,

dessen Leben

ist eine große Kunst."

 


 

38

 

"Ihr Diener, werte Jungfrau Braut,
viel Glück zur heut'gen Freude!
Wer sie in ihrem Kränzchen schaut
und schönem Hochzeitskleide,
dem lacht das Herz vor lauter Lust
bei ihrem Wohlergehen;
was Wunder, wenn mir Mund und Brust
vor Freuden übergehen."

 

 


 

39

 

"Wir setzen uns

mit Tränen nieder

und rufen dir

im Grabe zu:

Ruhe sanft, sanfte Ruh!"

 


 

40

 

"Komm, o Tod, du Schlafes Bruder, komm und führe mich nur fort; löse meines Schiffleins Ruder, bringe mich in sicheren Port."

 


 

41

 

„Johann Sebastian Bach kommt auf einer Reise nach Altenburg. Da es eben Sonntag ist, so geht er in die Kirche, um seinen Schüler Krebs spielen zu hören. Hier glaubt Bach mitten unter den Bürgern unbemerkt und unbekannt stehen zu können. Krebs kommt, sieht sich um und bemerkt sogleich seinen Lehrer. Hierauf setzt er sich an die Orgel und, fängt eine Fuge mit dem Thema b. a. c. h. an und führt sie meisterhaft durch. Bach pflegte nachher zu sagen: er habe nur einen einzigen Krebs in seinem Bache gefangen." 

 

 


 

42

 

Bach hatte sich bekanntlich auf Veranlassung des Ohrdrufer Kantors Elias Herda gemeinsam mit Georg Erdmann nach Lüneburg auf den Weg gemacht und hatte von Ostern 1700 bis Ostern 1702 als Freischüler dort die alte Michaelisschule besucht. 15 Jahre war er damals alt, und diese Zeit ist, sieht man einmal von einigen ausgestreuten Anekdoten und Legenden ab, so gut oder schlecht belegt wie die ganze Biographie des Komponisten. Aber hier hat der Meister noch einen Flaumbart und Pickel, und deswegen mag gesteigertes Interesse aufkommen. Dies umso mehr, als Bachs Sohn, Carl Philipp Emanuel, dessen Nekrolog die Hauptquelle aller Aussagen über diese Zeit ist, dieses Interesse noch verstärkt. Auf bohrende Fragen des ersten Bach-Biographen Johann Nikolaus Forkel (1749-1818) nach der Richtigkeit und Stichhaltigkeit umlaufender Anekdoten, gab es folgende auffallend schroffe Antwort: "Man hat viele abentheuerliche Traditionen von ihm. Wenige davon mögen wahr seyn u. gehören unter seine jugendlichen Fechterstreiche. Der seelige hat nie davon etwas wißen wollen, u. also laßen Sie diese comischen Dinge weg."

Matthias Strässner

 


 

43

 

"Was könnt uns Gott wohl Bessres schenken, als daß er unsrer Obrigkeit den Geist der Weisheit gibet, die zu jeder Zeit das Böse straft, das Gute liebet, ja, die bei Tag und Nacht für unsre Wohlfahrt wacht?"

 


 

44

 

Aber wie man aus der ganzen Menge dieser fein belebten Genre- und Charakterstücke, die Bach in diesen Bänden niedergelegt hat, aus dem wilden Sturm seiner Orgelphantasien etwas specifisch Protestantisches heraushören will, das begreife wer kann! Einer unserer gelesensten Kulturhistoriker spricht Bach auch den Humor ab. Den Humor, eine der stärksten Seiten in Bach’s Natur! Die Lustigkeit war ein Familienzug der Bachs, und wenn sie ihren jährlichen Geschlechtstag hielten, kam dieser immer zu drastischem musikalische Ausdrucke. In seinem Humor zeigt sich Bach, ähnlich wie Luther, oft als Mann des Volks. Da greift er zu den einfachen Tanz- und Liedweisen, die Zedermann bekannt und lieblich erscheinen. Der obengenannte Biograph Bach’s hat eine Zahl von wirklichen schnurrigen Volksmelodien nachgewiesen, welche Bach in größere Werke eingeschmuggelt hat. Besonders frei läßt Bach der guten Laune die Zügel in seinen Suiten und Koncerten für Orchester schießen. Die kräftigen Spielarten der Fröhlichkeit wiegen vor, doch fehlen die zierlichen nicht ganz. Die Polonaise her H-moll-Suite ist ein solches vollendetes Bild der Vergnüglichkeit unter der Rokokogesellschaft.

 

Bericht in der Zeitschrift "Gartenlaube" von 1885.

 


 

45

 

Ihr Diener, werte Jungfrau Braut, viel Glück zur heut'gen Freude! Wer sie in ihrem Kränzchen schaut und schönem Hochzeitskleide, dem lacht das Herz vor lauter Lust bei ihrem Wohlergehen; was Wunder, wenn mir Mund und Brust vor Freuden übergehen.

 

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