Vorausgeschickt sei – von mir zu einem späteren Zeitpunkt entdeckt, als die komplette „2021-Seite“ verfasst wurde – dass eine Option besteht, die Carl Philipp Emanuel von meinem, und nur meinem Vorwurf, „entlastet“. Das ist genau dann der Fall, wenn CPE beide Quellen, die ihm als einzigem Mitglied der Bach-Familie auf der Erde zur Verfügung standen, addierte. Dann nämlich, wenn der zweite berühmte Sohn sich an den von seinem Vater gesprochenen Wortlaut erinnerte, und sein Papa eben mindestens einmal von Ungarn sprach. Plus außerdem, wenn CPE gleichzeitig davon überzeugt war, dass im „Ursprung“ das achte Wort und das 16. Wort tatsächlich „Ungarn“ hieß.
CPE ist damit möglicherweise als einziger in der Lage gewesen, dieses achte und das 16. Wort im Fließtext des „Ursprung“, das für alle Interpreten hoch-grenzwertig zu identifizieren ist, mittels seiner Erinnerung richtig zu „lesen“! In diesem Falle lagen alle anderen, die den „Ursprung der musicalisch-Bachischen Familie“ später transkribierten, übersetzten, nutzten, übernahmen, oder die Buchstabenfolge als „Ungarn“ erkannten und transportierten, falsch!
Von keiner Bedeutung ist dabei, ob mehrere „Überträger“ alle von einer ersten Deutung des geschriebenen achten Wortes durch eine Person stammen. Oder ob mehrere Bach-Biografen, Bach-Autoren oder Bach-Biografen selbst anhand der Abschrift des Originals durch Johann Sebastian Bachs Enkeltochter zu dem Schluss kamen, es handelt sich bei dem achten Wort im Fließtext um den Begriff „Ungarn“. Nur in diesem Fall wäre CPE entlastet und ich entschuldige mich – für diesen Fall – posthum.
Drei Websites von Bach-Institutionen, unterschiedliche Übertragungen zum Wort „Ungern“. Bach-Archiv und Bach.de beziehen sich nicht ( ! ) auf den „Ursprung“, wie ich nach 11 Jahren Recherche herausfand. Und Wikipedia tritt auf, wie so oft: Im Wiki-Beitrag „Veit Bach“ ist das Zitat richtig mit „Ungern“ aufgeführt. Darüber und darunter beugt der Autor des Artikels zu „Ungarn“.
Im weiteren Content auf dieser, meiner Homepage-Seite gehe ich also davon aus, dass das achte Wort und das 16. im Fließtext des „Ursprung der musicalisch-Bachischen Familie“ tatsächlich ein „ e “ ist und das Wort damit „Ungern“ heißt! Drei Könner haben es nochmals bestätigt. Im Sommer 2021 will ich es aber dann trotzdem - wegen der jüngsten Entwicklung - noch einmal ganz genau wissen. Und ich suche nach Autoren, die ebenfalls "Ungern" mit einem „ e “ lesen beziehungsweise lasen. Und ich bin entsetzt, dass ich tatsächlich zunächst keinen Biografen, keinen Autoren und auch keinen der berühmten Genealogen finde, der sich „meiner“ These anschließt. Nämlich, dass es sich bei diesem achten und dem 16. Wort im „Ursprung“ um das Wort „Ungern“ mit einem „ e “ handelt. In der Wikipedia - im Allgemeinen oft auch mit grenzwertiger Information, in diesem Fall aber ganz sicher von einem Bach-Experten geschrieben - aber findet sich diese richtige Interpretation im Originalzitat (... nämlich im Wiki-Beitrag „Veit Bach“). Als Nächstes finde ich dann auch nochmals diese Interpretation bei „Bach.de“, einer absolut sachlich-korrekten und besonders seriösen Bach-Website. Und schließlich entdecken wir - Renate hilft in meiner „Verzweiflung“ - dann auch noch ein Angebot des Originaltextes durch das mehr als renommierte Bach-Archiv in Leipzig. Dieses Bach-Archiv ist die Autorität in der kompletten Bach-Wissenschaft ... vielleicht ... außer zur Bach-Genealogie, da ist es nämlich ... Renate ... meine Frau. Und bezüglich der „schlanken“ Veit Bach-Genealogie bin ich es.
Ganz sicher ist der Bach-Wikipedia-Beitrag nicht von einem Dilettanten geschrieben und wir können - nun zum wiederholten Mal recherchiert - davon ausgehen, dass mindestens vier Verfasser (... mit uns, und wir alleine sind schon zwei) sich der grenzwertigen Interpretation des achten und des 16. Wortes im „Ursprung“ als „Ungern“ mit einem „ e “ anschließen. Auch wenn die Quelle für alle oben Angeführten nur eine und dieselbe Transkription war, dann ist es eben mindestens eine! Basieren aber die drei oben angeführten Quellen auf der Interpretation eines uralten Schriftstückes in Sütterlin oder altem Deutsch, dann wurde das „Wort der Begierde“ von drei Autoren als „Ungern mit einem „ e ““ entziffert. Spannend ist ganz besonders in diesem Zusammenhang, wie der Verfasser des Wikipedia-Beitrags, gut nachvollziehbar, selbst dieses Wort im vorhergehenden und dann nochmals im folgenden Text beugt. Man kann sich tatsächlich selbst davon überzeugen, wenn man die oben rot eingekreisten Worte abgleicht.
Und dann: Zur Klärung der „schlanken Veit-Genealogie“ habe ich 2010 und 2021 hunderte Stunden damit verbracht, die Habilitation von Prof. Dr. Günther Kraft zu transkribieren. Die technische Qualität, also die Lesbarkeit der Vorlage, reichte von herausfordernden Seiten bis hin zur kompletten Unlesbarkeit des Originals auf Mikrofiche-Filmen. Warum erzähle ich davon? Weil der Extrakt aus dieser Habilitation auf 900 Seiten unglaublich kompliziert zu verstehen ist. Es ist für Menschen, die nicht studiert haben (... wie zum Beispiel ich) nahe an „Wissenschafts- und Juristendeutsch“ und es ist unglaublich oft schwierig, zu deuten, was gemeint ist. Ich will das nicht als Kritik, und das auch nur im Ansatz, verstanden wissen. Doch nehme ich auch für meinen Forschungs-Extrakt in Anspruch, dass man mit einmaligem „Überfliegen“ ganz sicher nicht versteht, wie die Zeit vor „Veit Bach, gestorben 1619“, damals war.
Halt, halt: Noch etwas ist spannend. Es geht um den „mündlichen Transport“ dieses achten und des 16. Wortes. Mindestens 116 Jahre lang und über sechs Generationen hindurch war dieses Wort - von Veits persönlicher Erzählung bis hin zu J.S. Bachs Niederschrift - überliefert worden. Und zwar – höchstwahrscheinlich – auch im Dialekt, ob es nun der eine oder der andere Begriff war. Dann erst wurde es zum ersten Male niedergeschrieben. Auch das kann zu einer so winzigen – aber bedeutsamen – Veränderung des Backgrounds zu zwei denkbaren Worten geführt haben. In die eine Richtung sehr viel wahrscheinlicher, denn wenn einst Veit Bach schon „Ungarn“ gesagt hätte, wäre wohl im Laufe der Jahrzehnte sehr unwahrscheinlich „Ungern“ draus geworden. Umgekehrt ist es viel, sehr viel wahrscheinlicher. Aber ... was, bitte, ist die „schlanke Veit-Bach-Genealogie“?
Ich verstehe unter meiner „schlanken Veit-Bach-Genealogie“ ein seriöses Forschungs-Ergebnis, das nur die eine „dünne“ genealogische Abfolge von Personen darstellt, die zu Johann Sebastian Bachs direkten Vorfahren gehören. Kein Bach-Genealoge lässt sich darauf ein, denn ihn interessiert gleichermaßen, welche Personen, wie Schwestern, Onkel, Ehefrauen und ähnliche Menschen, dazu noch eine Rolle spielen. Für mich „vernebelt“ das nur die Suche nach Veits Vorfahren! Ich „trete einen Schritt zurück“, um nicht mehr „die Bäume, sondern den Wald zu erkennen“. Das Ergebnis ist folglich dann auch keines, das sich einfach in einem Diagramm, einem Stammbaum oder mit konkreten Jahreszahlen festmachen lässt. Meine Recherche löst das Rätsel „Ungern“ und ist für Bach-Genealogen nur dann von Bedeutung, wenn sie sich einer ungenauen, grob vereinfachten Sicht auf die ersten drei bis fünf Generationen der Bache vor „Veit, gestorben 1619“ anschließen mögen. So verbleiben vielleicht noch fünf Interessierte, die mit mir feiern, dass dieses Rätsel nach 500 Jahren schließlich endlich gelöst ist.
Oben ein Fragment aus dem wichtigsten Bach-Dokument, dem „Ursprung“, zunächst oben unkommentiert und original. Unter dieser Bildunterschrift dann - mit den zwei senkrechten Linien - gerne meine „Lesehilfe“ für Sie. Bitte beachten Sie allerdings, dass es sich bei beiden Illustrationen um dasselbe „Wort unserer Begierde“ im Fließtext handelt. Es ist dasselbe achte Wort unter der Überschrift des Dokuments. Beide Abbildungen dienen nur der Präzisierung, wo ganz genau der zu prüfende Buchstabe (... desselben Wortes) beginnt ... und ... wo er wieder aufhört ... durchaus keine Selbstverständlichkeit.
Achtung, Glatteis ... außer Sie sind wirklich (... fast professioneller) Spezialist im Lesen von Sütterlin: Den Buchstaben zwischen den beiden senkrechten Linien zu bestimmen, ist - sogar für absolute Könner in Sachen Schrift - eine Herausforderung! Vergessen Sie dazu Ihr erstes Schuljahr!
Tatsächlich ... ist es denn von so großer Bedeutung, ob J.S. Bach einst „Ungern“ oder „Ungarn“ hierließ? Ja ... und wiederum ... nein!
Denn ... wenn J.S. Bach „Ungarn“ mit einem „ a “ hinterließ, dann hat sich die Erzählung bereits durch die Generationen von Veit bis zu ihm verändert. Denn dass Veit einst Ungarn als Herkunft angab, darauf deuteten zu keiner Zeit jemals Dokumente oder ernsthafte Thesen hin. Auf „Ungern“ seit 2015 allerdings sehr wohl.
Und wenn Johann Sebastian denn „Ungern“ in seiner Handschrift hinterließ, dann war sein zweiter der berühmten Söhne derjenige, der - wenn Papa von früher erzählte - nicht richtig zugehört hatte, denn damals hatte Papa Bach von „Ungern“ erzählt. Hier hinzu kommt auch die spannende Tatsache, dass CPE den Nekrolog von 1750/1754 vor dem Druck nicht ernsthaft redigiert und / oder korrigiert gehabt hätte, was nicht anzunehmen ist. Wahrscheinlicher war CPE davon überzeugt, dass das abgebildete achte und 16. Wort eben „Ungarn“ hieß.
Möglicherweise hatte ja auch schon Johann Sebastian Bach 1735 beschlossen, aus „diesem Ungern“, was es durchaus, seiner Überzeugung nach, nicht gegeben hatte, „Ungarn“ zu machen. Richtig, das wäre Spekulation! Aber aus (s)einer oberflächlichen Recherche konnte damals - mit dem Anlass, es im „Ursprung“ zum ersten Mal schriftlich zu hinterlassen - auch passiert sein, dass der spätere Thomaskantor von einem Landstrich „Ungernland“ und einem Ort „Ungerndorf“ eben aus anderer Quelle noch nie gehört hatte. Von „Ungarn“ aber selbstverständlich sehr wohl. Und so hatte er vielleicht beschlossen, 1735, dass wohl sicherlich in den Erzählungen seiner Ahnen - durch die Jahrzehnte hindurch - eher „Ungarn“ gemeint sein musste.
Diese Seite zum Ursprung und zur Herkunft der Bache richtet sich nun wirklich nur an die „Allerbesten der Allerbesten“. An solche Interessierte, die nicht „auf Konfrontationskurs“, wie man es innerhalb der Wikipedia und ihrer deutschen Editoren, die so oft und so gerne als „Torwächter“ fungieren, unterwegs sind. Diese Seite ist nur für die gedacht, die mit ausreichender Ruhe und Muße, mit viel Zeitaufwand, mit der Bereitschaft, zuzuhören (… sinngemäß, denn Sie lesen ja hier ...) und dann eben auch allen Argumenten offen gegenüber stehen.
Doch, um zu postulieren, man habe eine 270-jährige „Reise“ zu einem abschließenden ( ! ) Ziel geführt und 700 Biografen und „hochdekorierte“ Fachleute auf der ganzen Welt und in zwei vergangen Jahrhunderten, in deren Fachgebieten „Bach-Biografie“ und „Bach-Genealogie“ zu widerlegen (… mit den Ausnahmen der Recherche durch die Gruppe um die Experten Helmuth Karl Abendroth, Knut Kreuch, Professor Dr. Kraft und Frau Dr. Niemeyer als einzige Menschen, die sich dem genealogischen Mainstream nicht anschließen wollten, deren Meinung und Erkenntnis die Bach-Familienhistorie aber zu DDR-Zeiten - und inzwischen auch danach - nicht umzuschreiben vermochte), da muss man sich schon eine ganz genaue Prüfung gefallen lassen. Eine sorgfältige, kritische Begutachtung!
Es ist der 5. August 2021 und ein zeitgleiches Telefonat mit dem Schwiegersohn des oben erwähnten Professors Dr. Kraft auf der einen Telefonleitung und der Klärung einer weiteren unglaublichen Tatsache auf der anderen, führt dazu, dass ich diese Seite auf meiner Homepage addiere. Um mit denen zu „raufen“, die mit Nachdruck und grundsätzlich der Meinung sind, dass die etablierte Überzeugung in 220 Jahren richtig ist, auch wenn sie falsch ist (?!).
Meine Homepage-Seite über Carl Philipp Emanuel als „schlampigen Autoren“ muss damit noch intensiver verifiziert werden und das passiert, während diese, meine Abschnitte, Zeilen und Formulierungen zu diesem Thema entstehen. Ich werde darauf aufmerksam, dass der „Ursprung“ in seiner Originalabschrift durch die Enkeltochter von Johann Sebastian Bach (… inzwischen muss ich eigentlich - genauer - die „mutmaßlich“ durch sie erfolgte Abschrift, definieren) irgendwann nach 1735, als das Original-Zeitdokument entstand, das das Wort „Ungern“ oder „Ungarn“ zweimal aufführt. Es ist einmal das achte Wort in der ersten Zeile unter der Headline (... die „No.“ und die „1“ sind für mich zwei Worte ...). Und es ist ein zweites Mal auch das 18. Wort, nämlich das neunte in der zweiten Zeile. Abgetrennt ist dieses 18. Wort durch zwei Schriftfragmente, die damals eine Worttrennung anzeigten: Was heute ein „ – “ am Ende des abgetrennten Wortes ist, war damals dieses erwähnte Fragment nicht nur am Ende des ersten Teils des getrennten Wortes, sondern auch – übernehmend – ein weiteres Fragment zu Beginn des zweiten Teils dieses Wortes in der folgenden Zeile. Weiter unten - im Bild - wird es deutlich.
Oben sehen Sie beide „Ungerns“, beziehungsweise beide „Ungarns“ oder auch einmal und zunächst das „Ungern“ und wenig später dann das „Ungarn“. Einmal ist es das achte Wort in der ersten Zeile. Dann ist es neunte Wort in der zweiten Zeile, das in der dritten Zeile endet. Damit ist es gleichzeitig, alternativ, das 18. Wort im Absatz unter der Überschrift. Weiter geht's unter der Anzeige.
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Hier ist - oben und mit einem Klick aufs Bild größer - zur Unterstützung Ihrer eigenen Recherche von uns markiert, wo - im Dokument - Sie diese beiden Termini finden. Rot sind die Worte oben umrandet, blau sind die beiden „Abtrennungs-Hinweise“ unten. Und unten können Sie dann selbst beide „Ungerns“ oder „Ungarns“ vergleichen und einordnen. Unten sind diese beiden Schriftfragmente, die nur zur Kenntlichmachung eines abgetrennten Wortes dienen, zusätzlich hellblau eingekreist. Damit Sie einfacher vergleichen können, ist das zweite „Wort unserer Begierde“ von uns elektronisch zusammengesetzt.
Wie cool ist das denn?! Nach „absolut heftigster Analyse“ und unserer Besprechung mit drei weiteren „des Sütterlin mächtigen“ Experten, entschließen wir uns doch tatsächlich, das erste infrage kommende Wort als „Ungern" , mit einem „ e “ zu lesen, das zweite dagegen mit einem „ a “ = Ungarn. Bitte beachten Sie nochmals den so wichtigen Hinweis: Ohne wirkliche Kenntnisse mit der „Vereinheitlichung der vielen deutsche Schreibweisen“, das ist Sütterlin nämlich, können Sie nicht „mitraten“: Für solche Genealogen scheint nämlich der kritische Buchstabe offensichtlich ein „ a “ zu sein. Da braucht es aber mehr Fachkenntnis: Da vergleichen nämlich meine Frau Renate und unser Freund Christian Hoske penetrant bis hin zu „Öffnungen in Buchstaben“ zum Vergleich und ähnliche Feinheiten! Und diese Erkenntnisse verifizieren dann weitere Sütterlin-Spezialisten. Also ... wir machen es uns da wirklich nicht leicht!
Es stellt sich also heraus, dass das, was im achten Wort, „Ungern oder Ungarn“, von meiner Frau und mir als eindeutiges „ e " in Sütterlin eingeordnet wird, sich bei der weiteren Überprüfung und dem Abgleich des 8. mit dem 18. Wort unter der Headline für uns beide als „ a “darstellt. Herausgelöst aus der letztlichen „Runde der Identifizierung“ dieser beiden Buchstaben ergibt sich damit aber schon die sicherlich berechtigte Frage, warum ausgerechnet wir – meine Frau und ich – diese beiden entscheidenden Buchstaben als „ a " (... nur zwischenzeitlich, wie sich später herausstellen wird) identifizieren, nicht aber hunderte von Biografen, Genealogen und hochdekorierten wissenschaftlichen Experten zum Thema Bach in rund 270 Jahren.
Bekannt ist, dass Autoren und Biografen voneinander abschreiben. In jedem Fachbereich und immer wieder. Viele Fachleute bestätigten mir das und Christian Hoske, unser Freund und wirklich kompetenter Kenner von Handschriften und ( ! ) Spitzengenealoge beantwortet uns auch die Frage, ob das in so hoher Dichte und Zahl denn passieren kann, mit einem klaren „Ja“! Er untermauert diese Aussage sogar mit seiner aktuellen Recherche in Sachen Martin Luther, bei der ihm eine ähnliche Situation begegnete. Aber mein Zweifel bleibt und er kann ihn nicht ausräumen: Dass 80 Prozent abschreiben … das ist nachvollziehbar. 90 Prozent … da wird das schon seltsam. Aber dass sich 100 Prozent aller Kenner und Könner in gedruckten Werken zum Thema Bach einig sind, und keiner, überhaupt keiner sich den „Ursprung“ nochmals in der Original-Abschrift aus dem 18. Jahrhundert ansieht: Ich halte das für eine wirklich ganz unglaublich hohe Unwahrscheinlichkeit.
Es wird jetzt spannender! Nachdem wir uns "keinen Reim darauf machen", wie ein „ a " im achten Wort dazu führen kann, dass ein Großteil an Bach-Fans „Ungern“ - mit einem " e " - als richtiges Wort im "Ursprung" definiert, und wenn wir (!) zweimal „Ungarn“ (... mit einem " a " ! ) lesen würden, ergäbe sich daraus eine weitere ähnlich große Unwahrscheinlichkeit. Ähnlich einem Irrtum von 700 Biografen, von Genealogen und von Wissenschaftlern. Kann dieser Irrtum beim Lesen (... der o.a. 700++) und Interpretieren dieser beiden Worte zum falschen Ergebnis führen? Und dann das falsche Ergebnis doch zum richtigen Ziel?
Deutlicher formuliert, zum letzten Abschnitt: Die Annahme ist, dass sich - außer einem winzigsten Bruchteil an Top-Bach-Genealogen - 700 Bach-Biografen - mangels ausreichender Sütterlin-Kenntnisse - zweimal die Worte „Ungern“ erkennen und sich dabei einig sind, dass es sich um Ungarn handelt? Und dann in der Folge, als sich dazu noch Ungarn als Herkunftsland der Bachs durch nichts, aber auch gar nichts beweisen, noch vermuten lässt, nicht zum Terminus „Ungern“ weiterforschen? Und dass eine winzige Zahl an Super-Genealogen (... die Gruppe "Abendroth, Kreuch, Kraft und Niemeyer") schließlich nach 250 Jahren auch zum Ziel kommt, und das kurioserweise nach weiteren runden 50 Jahren - zum Teil posthum - zum zweiten Mal, urkundlich belegt, zweifelsfrei? Eine ganz bedeutende Rolle spielt dabei, dass normalerweise nach dem Sensationsfund durch Professor Dr. Kraft die Suche der Herkunft der Bachs in Ungern eigentlich abgeschlossen war und noch heute ist. Allerdings hatte ich – so wie "Voyager I" und "Voyager II" mit „interstellarer Flaschen-Post“ durchs All fliegen - ebenfalls eine "Flaschenpost" in der späteren und damit jüngsten Technologie, lange nach dem Wissenstand zu Zeiten des Abschusses der oben angeführten NASA-Sonden mit ihren Goldenen Schallplatten, auf den Weg durch Zeit und Raum "geschickt". Ich nutze die Option des damals (1977) noch nicht existenten Internets: Ich formulierte meine buchseitenstarke - 19.000 Worte umfassende - Seite auf meiner "Bach über Bach"-Homepage, um die Person anzusprechen, die bis zur Formulierung des Wunsches nach ungefähr drei Vierteln der Thematik auf dieser Seite zur Bitte kam: „Sollten Sie hier noch lesen und Sie können uns mit wissenschaftlichen Nachweisen zum Thema helfen, dann bitte melden Sie sich bei mir!“
Damit ergeben sich - abschließend zur Bewertung des 8. und des sechzehnten Wortes unter der Headline des "Ursprung" (… ja, hier ist es okay, dem Genitiv das anzutun ...) - drei Thesen und damit weiterführende Wegangebote, sowie dann ... das Fazit dazu.
These 1
Mehrere Bach-Genealogen, Spitzen-Wissenschaftler, die Bach-Wissenschaft und Könner rund um die Neue Bach-Gesellschaft sowie das Bach-Archiv liegen seit 270 Jahren richtig. Das achte Wort im "Ursprung" heißt "Ungern“! Dann haben meine drei Seiten zu „Veit Bach“ und zur Kritik an Carl Philipp Emanuel Bachs Aufmerksamkeit und seinem Lesevermögen, beziehungsweise seiner schlampigen Korrekturlesung (... des Nekrologs 1750 / 1754 Recht (... alternativ und dem Duden sogar lieber, aber nicht weniger richtig: "recht", kleingeschrieben).
These 2
700 deutsche und internationale Bach-Biografen, 25 Genealogen, Spitzen-Wissenschaftler, die Bach-Wissenschaft rund um die Neue Bach-Gesellschaft und das Bach-Archiv sind und waren nicht in der Lage, beide Male die Worte „Ungern“ korrekt zu lesen oder zu interpretieren. In diesem Fall hat ein kleines, hochkompetentes Team, bestehend aus Helmuth Karl Abendroth, Knut Kreuch, Professor Dr. Günther Kraft und Dr. Annemarie Niemeyer den beinahe unglaublichen "Kraftakt" vollbracht, auf der Basis des von ihnen erkannten Terminus „Ungern“ - mindestens das erste Wort mit diesem Content - zunächst zum erfolgreichen Fund des "Ungernlandes" und dann den Geburtsort von Sohn Veit Bach in Böhmen geführt. Es sei explizit darauf hingewiesen, dass es hier von keiner Bedeutung sein soll, dass dieser ausgewanderte Hans Veit Bach weitere Kinder in Böhmen zeugte. Es soll nicht einmal von Bedeutung sein, dass unterschiedliche Quellen seinen Namen um einen Vornamen reduzieren, ihn als den Älteren oder den Jüngeren bezeichnen, oder ihn mit zwei " nn " oder einem " ß " schreiben. Für uns - also intern - ist er ab sofort "Veit Hans". Zur Kommunikation unterscheiden wir ihn von Johannes, auch "Hans dem Spielmann" durch den Terminus "Veit Hans, der Auswanderer"! Bis auf weiteres!
These 3
Es ist eine weitere unglaubliche Entdeckung, die man trotz sorgfältiger Lektüre nirgendwo vermerkt findet, dass nämlich der „Ursprung" in der oben abgebildeten Form von mindestens zwei Autoren geschrieben wurde und das dazu auch noch in einer Mischung von Sütterlin und deutscher Schrift (… so nennt sie unser Bach-Genealogie-Spezialist Christian Hoske). Offensichtlich scheint aber zu sein, dass die beiden Worte „Ungarn oder Ungern“ in den ersten beiden Zeilen von derselben Person geschrieben wurde. Dass der Ursprung von mindestens zwei Verfassern geschrieben wurde, sei nur am Rande vermerkt und hat mit der speziellen Herausforderung rund um die Begriffe „Ungern und Ungarn“ nichts zu tun.
Zurück zum Thema: Heißt das achte Wort "Ungern" und das 18. Wort "Ungern", dann wäre es wissenschaftlich unzulässig, sich – je nach persönlichem Gusto - für den für das eigene Projekt angenehmeren Begriff zu entscheiden. Würde von sämtlichen Biografen und Genealogen die – eigentlich unbedingt notwendige persönliche Ansicht und Untersuchung der Originalabschrift des „Ursprungs“ dazu führen, dass man sich der Meinung von meiner Frau Renate und unserem Bach-Genealogen Hoske anschließt und sich dafür entscheidet, dass das erste Wort eher „Ungern“ heißt, das zweite Wort dagegen eher „Ungarn“, dann hätte dieser wissenschaftliche Zweifel in jede Biografie, beziehungsweise jeden Stammbaum mit einfließen müssen. Keinesfalls hätte das auch nur bei einem Individuum, das sich ernsthaft mit der Historie der Familie vor „Hans dem Spielmann“ beschäftigt (… Veit gestorben 1619 in Wechmar sowie unser "Veit Hans, der Auswanderer", der Gräfenroda in Richtung Böhmen verlassen hat, sowie vielleicht bis wahrscheinlich ein weiterer Bach, der zwischen beiden oben genannten genealogisch anzusiedeln ist, dazu führen dürfen, dass jeder sich einfach entscheidet, sich bei der Definition der Herkunft der Bache einfach für nur eine der beiden Optionen zu entscheiden.
Fazit
Wir schließen uns zunächst der These 3 an, aber mit Vorbehalt. Wir meinen, dass die erste Benennung der Herkunft der Terminus „Ungern“ in Sütterlin ist. Zu einem ähnlichen Schluss kamen einige andere, die den "Ursprung" interpretieren. Ob der zweite Begriff, das 18. Wort im "Ursprung", eine andere Deutung zuließ, wurde nicht thematisiert, die Meinungsbildung erfolgte durch jeden Einzelnen für sich, nach Ansicht des „Originals“ zur Überprüfung. Oder man schloss sich der Interpretation des Ersten an, der das achte Wort als "Ungern" erkannte!
Wir meinen auch zur These 1, dass es ausgesprochen unwahrscheinlich ist, dass sich beide Forschungs-, Biografen und Genealogen-Gruppen – und jetzt addieren wir die kleine thüringische Star-Alliance und die 99,6 Prozent „aller anderen“ zu 100 Prozent … einig sind, irren. Und wir beiden Bachs (... Renate und ich) mit unserem Star-Genealogen (... Christian) haben uns ebenfalls entschieden, dieses unleserliche achte Wort als „Ungern“ einordnen. Damit kommen wir zu dem Schluss, dass es sich bei dem besagten achten Wort im vorliegenden „Ursprung der musicalisch-Bachischen Familie“ um das Wort „Ungern“ handelt. Wieder bleibt damit allerdings der Vorwurf an CPE erhalten.
Ist es eine coole Illustration? Ja, es ist eine coole Illustration. So ... bin ich, so ... macht es mir Spaß!
Also konnte ich Sie vielleicht davon überzeugen, dass ein Bach nicht aus Pressburg kam, nicht einmal aus Pressburg zurück ( ! ) kam. Da bleibt dann aber immer noch, dass der "Ursprung" ausführt, dass Veit als Weißbäcker wieder in Thüringen "auftauchte". Gut. Und vollkommen berechtigt könnten Sie nun fragen, warum er - wenn die Handvoll "alternativen" hochqualifizierten Bach-Genealogen, die zum Teil ja schon nicht mehr leben, so überzeugt waren und noch sind, dass er tatsächlich Bäcker war - dieser Bach aber nicht nach Gräfenroda zog. Überhaupt ... wenn ein Bach von Laa an der Thaya nach Thüringen reiste, warum zog er dann zwar nach Thüringen, nicht konsequenterweise aber auch nach Gräfenroda?
Legen wir zugrunde, dass die Überlieferung von der Profession des Urvaters der Musikerfamilie richtig ist. Veit, gestorben 1619, brauchte selbst nicht von seiner Profession zu erzählen. Vielleicht aber schon, wenn Hans, der Spielmann, sein Sohn, erst lange nach dem Eintreffen in Wechmar geboren ist. Und dann ist auch nur spannend - für uns - dass er tatsächlich schon vor der Reise seines Lebens, nämlich dort, wo er herkam, bereits Bäcker gewesen war. Lassen wir das hier offen, es ist der Prüfung nicht wert, es mag die Überlegung an anderer Stelle dieser Homepage auch schon geben. Zu unwichtig ist die Recherche für meine Gedanken hier. Hans der Spielmann: Er hat als erster oder als zweiter Bach - nach der "großen Reise" - die Herkunft des Vaters und die Profession des Veit, gestorben 1619, "durch die Zeit transportiert". Er erzählte es seinem Sohn Johann Christoph, der seinem Sohn Johann Ambrosius, der seinem Sohn Johann Sebastian. Und der erzählte es seinen Kindern ebenfalls und er "erfand" auch ein weiteres, zusätzliches ( ! ) "Transportmittel" ... mit seinem "Ursprung" von 1735 ... die schriftlichen Überlieferung. Nachträglich zum sicherlich erfolgten, früheren "Transport" des Contents nämlich mittels Erzählung.
Warum also zieht jemand in die ehemalige Heimat der Familie, dann aber nicht an den Ort, den Mitglieder dieser Familie dutzende Jahre vorher verließen? Die Frage ist so berechtigt, wie sie einfach zu beantworten ist. Selbstverständlich zog es Veit, gestorben 1619, dorthin zurück, wo die Jahrzehnte lange Odyssee einst begann. Und das war - ganz grob - die Gegend rund um Gräfenroda und ganz genau eben Gräfenroda selbst. Allerdings hatte Veit, gestorben 1619, nicht mehr die emotionale Bindung zu genau diesem Ort und in derselben Intensität, wie sein Vater oder vielleicht auch sein Großvater. Dann aber kommt der wesentliche Faktor: Sehr wahrscheinlich gab es in Gräfenroda - zum Zeitpunkt der Rückkehr - einen Bäcker am Ort, der die mutmaßlich und "heruntergerechneten" 25 Einwohner von Gräfenroda mit Brot versorgte. Und der war noch so jung, dass "man" wohl nicht mit dessen baldigen Ableben rechnete. Zunächst - sogar heftigst gemutmaßt - ließ sich Veit, gestorben 1619, wohl ganz sicher in Gräfenroda nieder, die Länge des Aufenthalts ist mit wenigen Tagen bis hin zu mehreren Jahren anzunehmen. Vielleicht genauso lange, bis er von einem "fehlenden" Bäcker im vier Stunden Fußmarsch entfernten, nahen Wechmar hörte. Der Rest ... ist ... Geschichte (... bekannte Geschichte ... denn der Zwischenstopp, der mutmaßliche Zwischenstopp, ist deswegen nirgendwo schriftlich hinterlassen, weil Veit zu dieser Zeit in Gräfenroda - man weiß ja nicht, wie lange - keine Immobilie kaufte, niemanden heiratete, kein Kind, das er zeugte, geboren wurde, und keiner seiner Lieben dort starb ... und er ganz vielleicht ja auch keine Steuern zahlte).
Damit zum Unsinn von der "Gesellenreise", von der man hier und dort zur Genealogie liest. Gut, ich habe Professor Krafts Habiliatation bisher nur so weit durchgearbeitet, wie ich bis zum Fund von Böhmen als Zielort - mit "Ungern" beschrieben - gekommen bin. Falls dieser Terminus "Gesellenreise" von ihm stammt, bitte ich hier um Entschuldigung und werde den Abschnitt nach der Transkription von Krafts Meisterwerk (... in den kommenden Jahren ... und ich glaube, das stammt nicht von ihm ...) korrigieren. Zurück zum Quark mit der sich frei ausgedachten "Gesellenreise" und dem noch bedeutenderen Quark, der mindestens von einem Autoren herumgeistert: Veit musste seine Güter verkaufen und da könne es sich nur um Immobilien in Form von mindestens einem Haus oder einem Grundstück handeln. Erstens könnte es sich bei den "Gütern", die Veit vor seinem "Abflug" loswerden musste, durchaus auch um alles andere, außer eben Immobilien, handeln (... weil nämlich der Hinweis, dass er das tat, "... wenn es sich denn verkaufen ließ" - wörtlich "... seine Güter, so viel es sich hat wollen thun lassen, zu Gelde gemacht ..."! Diese Formulierung deutet sogar darauf hin, dass es sich eben nicht um Immobilien handelte, sondern eher um Alltags-Gegenstände. Denn warum sollte man ein Grundstück oder ein Haus nicht "... zu Gelde machen können"? Zu einem nicht marktgerechten Preis oder noch eher, zu einem schlechten Preis, ist eine Immobilie praktisch immer und in wenigen Stunden zu verkaufen ... und der Zusatz wäre mehr als überflüssig, sogar unsinnig, punktgenau: nicht erwähnenswert gewesen. Und ja, dort wo in den USA die Kohle seit ein paar Jahrzehnten im Erdboden brennt, dort wo man kein Gold mehr findet und dort, wo der Klimawandel schon die Erde unter dem Fundament am Haus mit dem schönsten Blick aufs Meer wegschwemmt, da ist eine Immobilie nichts mehr wert. Also, fast nichts mehr und es ist die Ausnahme Eins zu einer Million. Besser noch: Um dieser These mehr Gewicht zu geben, kann man sie dann auch noch mit der Behauptung krönen oder unterstützen, dass ja ein Bäcker in einer Generation nicht so viel Geld "anhäufen" könne, dass ... (... sorry, es kommen zu wenige Menschen hier vorbei, als dass ich mich nun zwei Tage lang auf die Suche durch die Biografien und Genealogien zu Bach auf dieser Welt mache und nach dem Wortlaut mache und einen Verfasser dieses Unfugs möchte ich hier nicht nennen), das ist wirklich perfekter Unfug. Zum ersten kann man in nur einer Generation durchaus allergrößte Werte generieren. Aldi, Bezos, Musk, aber auch Krupp, Fielmann und selbst Rihanna belehren bwiesen und beweisen das. Und Hans, unser "Gräfenroda-Hans" - konnte - prinzipiell schon steinreich nach Böhmen ausgebüxt sein. Beinahe schon zum Gegenteil liest man in der Ratsprotokollen von Laa an der Thaya - fast schon wie zum Hohn - dass der Rückwanderer der Bachs einen Teil seines Erbes - sei dies nun winzig, klein, beeindruckend oder richtig groß gewesen - "abdrücken" musste, weil der Schlingel ohne Genehmigung seines Fürsten geheiratet hat, was dort und damals nicht nur nicht gerne gesehen war, sondern - urteilskonfom - verboten gewesen war. Wenigstens entlastet er dadurch dessen Ururururenkel Johann Sebastian Bach, der genau aus demselben Grunde ins Gefängnis musste, lediglich hat der einen anderen Job angenommen, sein Ururururopa (... die Uren sind ungefähr) hat für dieses Urteil geheiratet. Steckte den Bachs wohl in den Genen?!
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