Gräfenroda. Eine der Bachstädte? Ist Gräfenroda überhaupt eine Stadt? Sicherlich nicht. Nicht mit 3.300 Einwohnern und in der Mitte eine Gartenzwergmanufaktur. Einer der Bachorte? Das schon viel, viel eher. Oder besser: das ganz sicher. Forkel erwähnte nämlich diesen Ort bereits – etwas nebulös – in seiner Biografie von vor 200 Jahren. Und er erwähnte Hans. Einen Hans vor „unserem“ Veit. Nun, wenn Sie sich nicht sonderlich für die Bach-Genealogie interessieren, dann klicken Sie am besten hier und fangen mit Ihrer Zeit etwas Besseres an. Denn ab hier tauchen wir – auf dieser Seite – etwas mehr in die Tiefe der Streitereien und der vielen Missverständnisse ein: es sind die Ansichten und Ungereimtheiten rund um die Entstehung der berühmten Musikerfamilie.
Gräfenroda ist für viele Bach-Wissenschaftler so etwas wie ein rotes Tuch. Und das führt dann zu Kuriositäten. Die einen sind überzeugt davon, dass dort „eigentlich“ alles begann. Andere sind der Meinung, dass von hier ausgehend erst viel später aus der Familie Bach eben diese Musikerfamilie Bach wurde. Die Nächsten wiederum lassen Veit sowie Hans I und II am liebsten weg. Und Manchem in der jüngsten Vergangenheit wäre es wohl am liebsten gewesen, Gräfenroda hätte es auf der Landkarte nie gegeben. Ganz, ganz unglaublich wenige Menschen auf dem Planeten allerdings kennen heute die Wahrheit.
Und wie das so ist bei der Geschichte rund um den berühmten Thomaskantor: Da wird gefunden. Und dann geht es wieder verloren. Und dann wird es wieder gefunden. Und dann geht es wieder verloren. Und genau deshalb gibt es ja nun „Bach über Bach“. Da ... geht es nie mehr verloren. Hier kann man deutlich und glasklar nachlesen, welche Rolle Wechmar in der Bach-Genealogie spielt. Und welche Rolle eben Gräfenroda. Ob Veit aus Ungarn kam oder stammte, oder aus Böhmen, aus Ungerland oder aus Ungern. Und ob er von dort „nur“ herkam oder ob er nach dort früher auch „hinging“.
Eines steht fest. Und zwar urkundlich. Es gibt da eine Zeit „jenseits von Wechmar“. Da war die Familie Bach noch keine Musikerfamilie, aber es gab sie. Nun, genau genommen ... ist das ja logisch. Irgendwo musste es sie schließlich gegeben haben. Aber inzwischen hat man es herausgefunden. Nachgewiesen. Dokumentiert. Es ist Fakt. Genealogie schlägt Biografie. Dokumente schlagen Argumente. Und ... ich habe es entdeckt. Zusammen mit Michael Lehner. Das alles... klingt aber sehr streitsüchtig.
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Das Video ganz ohne "störenden Text". Gräfenroda in Bildern. Dazu ein Musikwerk von Bach.
Dieses Foto kann man nur aufnehmen, wenn man keine Angst vor herannahenden Zügen hat. Gräfenroder ... oder sind es Gräfenrodaer? ... wissen, was ich meine. Und ich weiß: Das ist ... nicht nur eigentlich ... nicht akzeptabel. Ein paar wenige hübsche Fotos mehr gibt es von uns für Sie bei flickr.
Gräfenroda ist ein kleiner Ort, aber mit immerhin 3.500 Einwohnern. Und es gibt eine Gartenzwergfabrik in der Ortsmitte. So ein Zwerg ziert auch die offizielle Homepage der Gemeinde. Dort hat er auch seine Daseinsberechtigung. Überhaupt erfährt man, dass das ganze Gartenzwerg-Handwerk, also sozusagen die Gartenzwerg-Industrie seine Wiege in Gräfenroda hatte. Erstmals erwähnt, und das urkundlich im Jahr 1290. Nicht die Zwerge, sondern der Ort. Fast selbstverständlich ist es also, dass es in Gräfenroda auch ein Zwergen-Museum gibt, nämlich das Zwergen-Museum Griebel. Und man findet auch ein Glas-Studio, natürlich mit Homepage.
Das traut man diesem kleinen Ort überhaupt nicht zu, und wenn Sie das nächste Mal gefragt werden, was Bach und Gartenzwerge gemeinsam haben, dann ist es vielleicht dieser kleine, freundliche Ort an der Wilden Gera, wo alles begann. Mit der Bachfamilie und den sieben Zwergen. Nein, nicht sieben ... das ... war nun wieder eine ganz andere Geschichte.
Noch ein Video über Gräfenroda? Nein, es ist ein anderes Filmchen als das weiter oben. Während das kleine Werk oben nur aus Bildern und Musik besteht, können Sie sich mit dem Clip obven auch informieren.
Auf der Karte sieht man deutlich, wie nahe der Bachort Gräfenroda an den Ortschaften Arnstadt und Ohrdruf ... und wenn man noch etwas mehr scrollt ... auch an dem Bachstammort, Wechmar, liegt. Schon Forkel erwähnt den Bachort Gräfenroda in seiner Biografie vor langer, langer Zeit. Wie richtig er mit seinem Hinweis und dem zugehörigen „Hans“ einst lag, wurde erst viele, viele Jahrzehnte später deutlich.
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