BACH über BACH
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Bachstädte und Bachorte: Hanfthal, bei Laa an der Thaya in Österreich

1  Warum ist Hanfthal einer der Bachorte?

 

Hanfthal ist zunächst überhaupt kein „Johann-Sebastian-Bach-Ort“. Denn in ihm spielte kein einziger Bach jemals Musik. Und Johann Sebastian Bach hatte auch keine Ahnung, dass von dort seine Vorfahren herkamen. Und überhaupt: Niemand wusste bis zum Jahr 2022, dass diese winzige Gemeinde, direkt neben der wunderschönen Stadt Laa an der Thaya im Norden des österreichischen Weinviertels, ein Bachort ist. Nicht die bedeutenden historischen Bach-Biografen, nicht die große Bach-Genealogen-Gruppe rund um den Professor Günther Kaft in Thüringen und nicht die Bach-Experten, die bis etwa 2010 in der Bach-Genealogie aktiv waren und heute alle nicht mehr leben. 

 

Dass Hanfthal heute gesichert als Bachort in die Kollektion eingepflegt werden konnte, ist auf eine spezielle Form der Recherche des Autors dieser Seite zurückzuführen: Er lässt sich - zu der eigenen aktiven Forschung hinzu - im Internet auch finden. Konkret heißt das, dass er bestimmte Termini so bei Google platziert, dass Suchende auf seine Forschung aufmerksam werden.

 

Im Falle von Hanfthal war 2015 die Bach-Genealogie eigentlich abgeschlossen. Hanfthal als Bachort war nicht bekannt. Es war geklärt, dass die Bachs nicht aus Ungarn kamen, sondern aus Böhmen. Und das speziell „aus Böhmen zurück“. Denn sie lebten dort nicht schon immer, sondern sie wanderten vorher dorthin aus. Dann wieder ein ... oder, wenn Sie mögen, wieder zurück. Von und/oder nach Thüringen. Zu dieser Erkenntnis kamen etwa fünf Forscherinnen und Forscher rund um das Jahr 1950. Das damalige Kultusministerium der DDR fand diese Recherche und vor allem das Ergebnis richtig uncool. Fast wortwörtlich lesen wir in einem Dokument: „Die Bachs waren also zunächst Bergleute?! Da glauben wir eher Albert Schweitzer und der schreibt davon überhaupt nichts“. 

 

Diese spannende Erkenntnis zur Genealogie der frühen Bachs - und damals spielte noch kein Bach Musik - „verschwand“ somit wieder „in der Versenkung“ und die Bach-Biografen und Bach-Autoren schrieben weiter einer vom anderen ab. Nämlich, dass die Bachs aus Ungarn kamen. Außer ganz wenigen, zu ihnen gehört die leider verstorbene Bach-Autorin und Bach-Genealogin Helga Brück und der Top-Bach-Experte Christoph Wolff. Sie hielten sich in ihrem Buch „Von der Apfelstädt und der Gera and den Missouri“ und in der jüngsten Ausgabe von Wolffs Bach-Biografie heraus und erwähnten die Herkunft von Veit überhaupt nicht.

 

Also auf den Punkt. Ich publizierte meinen Fund, der ja eigentlich schon gefunden war: Die Bachs zogen nach Böhmen und kamen von dort wieder zurück. Ich bat allerdings auch, ganz am Ende dieser, meiner Homepage-Seite, dass, falls jemand dort liest, der etwas zum Thema weiß, er oder sie sich bitte bei mir melden möge.

Er löste mit mir und mit uns zusammen ein Rätsel in der Bach-Genealogie, an der sich dutzende von Bach-Biografen und Bach-Genealogen vorher „die Zähne ausgebissen“ haben: Michael Lehner in seiner modernen Buchhandlung in Laa. Und weil er in Laa zu finden ist, heißt dieser Bookstore „BuchLAAden“.

 

Herr Lehner ist auch Nachtwächter in Laa. Natürlich nicht wirklich. Und doch führt er, als solcher, Besucher durch das wunderschöne Laa, seine Heimatstadt. Ich habe eine exklusive Einzelführung erhalten und hatte dafür viel zu wenig Zeit: Denn wenn man zum Fotografieren unterwegs ist, muss man sich nach dem Wetter richten und für die vielen Motive unbedingt auch nach dem Sonnenstand.

 

 

Und tatsächlich erreichte mich ganze sechs Jahre nach meiner Veröffentlichung des Wiedergefundenen eine Mail aus Österreich. Genauer: aus Laa an der Thaya. Michael Lehner hat gestöbert und gesucht und gesucht und ist auf meine Seite zu diesem Zeitraum der Genealogie der Bachs gestoßen. Und er hat „tapfer“ weitergelesen, bis er zu meinem Wunsch am Ende der Seite kam. Und dann hat er seinerseits nochmals recherchiert, wo genau stand, was er und sein Forscher-Kollege herausgefunden hatten, schon lange bevor Michael Lehner mich kontaktete.

 

Hanfthal grenzt wirklich unmittelbar an die Stadt Laa an der Thaya an. Vom Ortsausgangsschild bis hin zum Ortseingangsschild beider Locations sind es gerade 'mal zwei Minuten. Zu Fuß. Und dieses Hanfthal ist in einem Ratsprotokoll erwähnt. Und zwar ist dort ein Veit Bach aufgeführt, genau zur passenden Zeit, nämlich lange nach der Auswanderung der Bachs aus Thüringen und vor dem Sterbedatum des Veit Bach in Wechmar, 1619. Hanfthal an sich ist nicht wirklich spektakulär. Aber: Ein weiteres Dorf ganz in der Nähe ist es für uns. Laufentfernung von Hanfthal? Runde 30 Minuten. Der spannende Name? Ungerndorf. Und das kürzte man früher auch zu Ungern zusammen. 

 

Und nun wird klar: Wenn es watschelt wie eine Ente, quakt wie eine Ente und auch aussieht wie eine Ente ... dann wird es wohl eine Ente sein.

Das ist es, das uralte Kirchenbuch ... besser der historische Band mit Einträgen des Rats der Stadt Laa an der Thaya. In ihm ist Veit Bach erwähnt. © Dieses Motiv hat mir Herr Lehner freundlicherweise zur Publikation zur Verfügung gestellt.

Hier können Sie sich gerne selbst überzeugen: Hier ist Veit Bach erwähnt. © Auch für dieses Bild haben wir das Okay von Buchhändler, Musiker, Band-Leader und Lokalforscher Michael Lehner. Der rote Pfeil stammt aus unserer „elektronischen Feder“.

 

 

Zurück zur oben angeführten „Ente“: Johann Sebastian Bach verfasste 1735 den „Ursprung der musicalisch-Bachischen Familie“. Es ist kein Stammbaum, dazu fehlen nämlich zu viele damals leicht recherchierbare Details. Und es fehlen alle Frauen. Der „Ursprung“ ist eine Zusammenstellung von ausschließlich männlichen Musikern bis zu Jahr 1735. Nicht einmal Musikerinnen sind in diesem Ursprung aufgeführt, denn alleine seine erste Frau, Maria Barbara Bach, war Hofsängerin. Und das gilt ganz besonders auch für Bachs zweite Ehefrau, die er lange nach dem plötzlichen Tod seiner Maria Barbara heiratete: Das war Anna Magdalena Bach. Immerhin verdiente Anna Magdalena das gleiche Gehalt wie Johann Sebastian Bach. Mit ihrem musikalischen Job in Köthen. Und das war nicht wenig, denn seit seiner ersten Anstellung in Weimar, hatte Bach viermal mehr Geld für seine Dienste bekommen als jeweils sein Vorgänger.

 

Für die sehr früheste Genealogie der Bachs war der „Ursprung“ also nicht nur wertlos, sondern in Form von zwei Abschriften sogar außerordentlich verwirrend. Deshalb bezieht sich die aktuelle Genealogie der Bäche auch auf die Publikation von Bachs Erinnerung in einer „Musikalischen Bibliothek“. Für sie hatte Johann Sebastian Bach nämlich seinen guten Freund und Verleger in Leipzig gebrieft. 1732, also schon drei Jahre vor dem Entstehen des Ursprung, liest man hier noch heute von der Herkunft der Bach aus Ungern. Ungern mit einem „ e “. Da ist definitiv nicht von Ungarn die Rede. Damit lagen alle Biografen bis in die jüngste Gegenwart mit ihren Hinweisen auf Ungarn und schlimmer noch, auf Preßburg, falsch. Carl Philipp Emanuel Bach, Bachs zweitältester berühmter Sohn, ist dafür verantwortlich. Er interpretierte das viele Jahre gehörte Ungern zu Ungarn. Dann übernahm es der erste Bach-Experte Johann Nikolaus Forkel und schließlich schrieb dann ein Bachautor vom anderen ab.

 

Ungern ließ sich allerdings jahrelang nirgends finden. Nicht auf Karten, nicht im Internet, nicht nirgends. Und so kam es, dass eine Forschergruppe, etwa 1950, zunächst Ungernland, so nannte man einen Landstrich damals in Böhmen, fand. Auch diesen Landstrich nannte man in der Kurzform Ungern. Veit war dort nämlich - urkundlich nachweisbar - geboren ... das war dann später Veit der Ältere. Und über ihn können Sie in meiner Bach-Genealogie noch exzessiver lesen.

 

Mit der Mail aus Laa an der Thaya passte schließlich dann aber alles zusammen. Wenn mindestens ein Bach nach Hanfthal zog ... und später dann nach Ungern (Ungerndorf), und dieses Ungerndorf damals auch zu Ungern abgekürzt wurde, dann meinte Bach in seinem Ursprung tatsächlich Ungern, wenn er Ungern schrieb. Wenig hilfreich waren übrigens die beiden Abschriften des Ursprung, denn alle vier entscheidenden Buchstaben, ob Ungern oder Ungarn - das Wort ist zweimal erwähnt - sind nicht zu entziffern. Zunächst ist das Wort in eine Dokument zweimal regelrecht gekritzelt, auf dem zweiten so wichtigen Dokument sind exakt dort, wo man das e oder das a erkennen könnte, zwei heftige Flecken.

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2  Musik von Bach und Bilder von Hanfthal

Das Video ohne störenden Text. Hanfthal in Bildern. Dazu ein Werk von Bach.

 

 


 

3  Der Bachort Hanfthal in Bildern

Hier isst man hervorragend: Das weiß ich wirklich aus eigener Erfahrung und ich freue mich schon auf den nächsten Besuch. In Hanfthal und beim Hanfwirt. Viele Bilder kann man in Hanfthal nicht fotografieren, aber ein paar eben schon: Hier kommen Sie zu diesen Fotos.

 

Irgendwann verlässt Veit Bach der Ältere oder Veit Bach der Jüngere ... oder beide und damit die ganze Familie ... den Ort Hanfthal, um sich in Ungerndorf, direkt in der Nachbarschaft, niederzulassen. Das Thema „Bachstädte, Bachorte“: Wie erwähnt: Mehr Bilder von Hanfthal gibt's hier mit einem Klick.

 

 


 

4  Information über den Bachort Hanfthal

 

Hanfthal ist eine Kastralgemeinde ... und tatsächlich begegnen Sie hier am 17. Januar 2024 meinem ersten kleinen KI-generiertem Text: Eine österreichische Kastralgemeinde ist eine Verwaltungseinheit, die Flächen für geografische und statistische Zwecke abgrenzt. Sie hat jedoch keine eigenständige Selbstverwaltung. Kastralgemeinden dienen der Grundstücksidentifikation und sind in das Grundbuch eingetragen. Hier ist er zu Ende, der Text der KI ChatGPT. Hanfthal liegt tatsächlich und wirklich direkt an der Stadtgrenze zu Laa an der Thaya. Zwei oder drei Minuten läuft man von Ortsgrenze zu Ortsgrenze.

 

Hanfthal hat 600 Einwohner. Mal ein paar mehr, mal ein paar weniger. So klein Hanfthal aber auch ist ... dort steht eine hübsche Kirche und was besuchenswert ist: Schauen Sie sich unbedingt das Hanfmuseum an. Hanfthal ist wohl um das Jahr 1060 gegründet und ist 1149 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Selbstverständlich hat Hanfthal eine eigene Homepage und ganz besonders zum Thema Hanf gibt es dort jede Menge zu lesen. Sieben Vereine gibt es auch und den kleinsten Weinlehrpfad Österreichs. Als Blumendorf gilt Hanfthal heute: Im Wettbewerb „Blühendes Niederösterreich“ gewann es bereits im zweiten Jahr der Teilnahme einen 2. Preis. 2004 wurde man sogar Sieger. 2010 erhielt Hanfthal eine weitere Auszeichnung. Inzwischen, dazwischen gelang es Hanfthal, 2007 das schönste Blumendorf Österreichs zu werden. Und 2008 ist der Ort mit dem Silber-Award „Entente Florale Europe“ ausgezeichnet worden. Was für eine sympathische Bilanz für einen so kleinen Ort.

 

Man kann in Hanfthal hervorragend essen (... das habe ich selber ausprobiert und freue mich auf ein nächstes Mal), man kann dort übernachten und man kann dort auf Festen feiern. Und wie sagt man in Hanfthal? Sinngemäß dreht sich in diesem kleinen sympathischen Ort nicht alles um Hanf ... aber eben schon vieles.

 

 


 

5  Ein kurzes Video mit Information: der Bachort Hanfthal

Hier gibt es Informationen, also gesprochenen Text und Musik und Film und Bilder. Gemixt. Zum Thema „Bachstädte und Bachorte“ und Johann Sebastian Bach und in diesem Fall zu Hanfthal. Wissen Sie danach alles? Nein. Aber dann könnte Ihre Planung in Sachen „XXL-Bach-Tour“ beginnen. Genießen Sie kompakt: das Video über Hanfthal wartet auf Sie.

 

 


 

6  Wo ganz genau liegt denn dieser Bachort?

Google-Maps-Karte zu Hanfthal

Klar, zu jeder Bachstadt und jedem Bachort gibt es auch eine Karte, auf der Sie bestens sehen können, wo sich dieser Teil des Lebens der Bach-Family abgespielt hat, über den Sie oben gelesen haben. In Hanfthal war der Meister selbst ... allerdings ... überhaupt nie.

 

 

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