Bach-Denkmäler, beginnen wir mit dem ältesten, dem Alten Bach-Denkmal in Leipzig. Tatsächlich steht es gerade einmal 20 Schritte vom neuen Bach-Denkmal entfernt und nur 5 Schritte von der Thomaskirche: das älteste Wahrzeichen auf der Welt, das Bach ehrt. In der Grünanlage dort.
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Bach-Denkmäler, oder gerne auch Bach-Denkmale zu Ehren von Johann Sebastian. Auf jeden Fall gibt es mehr, als Sie im Moment vermuten. Und über die Denkmäler hinaus gibt es Huldigungen. Heißt, man ehrte den Komponisten mit einer Plakette, einem Kirchenfenster und manchmal auch, als eine Person in einer Gruppe ähnlich berühmter Musiker. Hier finden Sie alle diese Bach-Denkmäler. Noch nicht heute, denn sie sind so weit entfernt von Deutschland wie Pittsburgh in den USA oder in Prag in Tschechien – oder eben so versteckt wie die erst 2015 wiederentdeckten Kirchenfenster in Rothenburg ob der Tauber, die - bevor ich sie fotografierte - nicht mit einem einzigen Bild bei Google vertreten waren. Zu den Bach-Denkmälern und den Bach-Huldigungen gibt es außerdem die passenden Geschichte, manchmal sind es auch Geschichten. In den kommenden Jahren möchte ich sie alle selbst fotografieren, diese Bach-Denkmäler. Eines nach dem anderen. Im Sommer 2015 wusste ich noch nicht von diesem ganzen Ensemble an Kirchenfenstern, das Bach in Rothenburg ehrt. Und ganz genau zwei Wochen danach erfuhr ich zum ersten Mal, dass man Bach auch in Prag verehrt. Dort steht er, weithin sichtbar mit seinen Musiker-Kollegen und wartet dort auf mich, um fotografiert zu werden.
Mehr Bilder vom Bach-Denkmal in Eisenach? Mit einem Klick hier geht es zum Album bei flickr.
Ein wenig Furcht einflößend ist er schon. Johann Sebastian so ganz in schwarz. Und hiervon gibt's bis heute auch nicht mehr bei Flickr. Vielleicht, wenn ich nochmal dort bin.
Die Johann Sebastian Bach-Denkmale: Mehr Bilder vom Bach-Denkmal in Köthen sind mit einem Klick hier zu entdecken, nämlich im Album bei flickr.
Mehr Bilder von diesem Bach-Denkmal in Arnstadt gibt es mit einem Klick hier. Dann kommen Sie nämlich es zum Album bei flickr.
Mehr Bilder vom Alten Bach-Denkmal in Leipzig: das klappt mit einem Klick hier. Es geht es zum Album bei flickr.
Mehr Bilder vom neuen Johann Sebastian Bach-Denkmal in Leipzig: mit einem Klick hier geht es zum Album bei flickr.
Das Bachfenster in der Thomaskirche. Von einer Leipziger Bürgerin gespendet und später hinter das Bach-Denkmal im Freien versetzt. Auch hiervon gibt es bei Flickr nicht noch mehr.
Es war ein langer Weg bis zu seiner endgültigen Ruhestätte: Johann Sebastian Bach wurde schließlich dreimal beerdigt.
Mehr Bilder vom neuen Bach-Denkmal in Weimar gibt es hier – mit einem Klick hier geht es zum Album bei flickr.
Mehr Bilder vom Bach-Denkmal in Dornheim finden Sie mit einem Klick hier. Es geht es zum Album bei flickr.
Mehr Bilder vom ersten Bach-Denkmal in Ohrdruf finden Sie – Sie wissen es inzwischen – mit einem Klick hier. Es geht es zum Album bei flickr.
Mehr Bilder vom neuen zweiten Bach-Denkmal in Ohrdruf gibt es erst seit relativ kurzer Zeit mit einem Klick hier. Es geht zum Album bei flickr.
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Wo können Sie mehr Bach-Büsten, Bach-Figuren und Bach-Satuen finden? Sie kommen über den Link unter dem nächsten Bild zu den Shops.
Mehr Bilder vom Bach-Denkmal in Mühlhausen bekommen Sie hier mit einem Klick. Es geht es zum Album bei flickr.
Mehr Bilder von Johann Sebastian Bach an der Pariser Oper? Mit einem Klick hier geht es zum Album bei flickr.
Mehr Bilder von Johann Sebastian Bach im Ulmer Münster. Mit einem Klick geht es zum Album bei flickr.
© Foto 1/Quelle/Lizenz: Tuxyso [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons; © Foto 2/Quelle/Lizenz: Dr. Volkmar Rudolf [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
Rothenburg ob der Tauber und Johann Sebastian Bach. Nur durch einen ganz großen Zufall konnten wir diese Ehrung des Komponisten überhaupt für die Bach-Fans der Welt entdecken. Eine kleine Werbemarke, real auf Papier, war der Start. Die Worte am unteren Rand: J. S. Bach im Westchor der St.-Jakobs-Kirche Rothenburg o. d. T.! Der Content selbst: ein Musiker an der Orgel auf einem Kirchenfenster - eine Zeichnung, nicht das Original, kein Foto. Eine Nachfrage in Rothenburg ob der Tauber, ob diese Traumstadt denn Bachstadt ist, ergab: Johann Sebastian Bach war nie in Rothenburg aber das Fenster gibt es tatsächlich "noch" dort. Wo genau? Eben in der St.-Jakobs-Kirche. Genauer? Hinter dem Heilig-Blut-Altar von Riemenschneider in dieser beeindruckenden Kirche. Das war in wenigen Worten die Geschichte zur Entdeckung einer Huldigung an Johann Sebastian Bach im bayerischen Rothenburg ob der Tauber. Besser gibt's die Bilder, wie immer: nämlich auf Flickr...
© Foto/Illustration: Reinhard Casper / https://christianeundreinhard.jimdo.com/
Ein Bach-Denkmal in Shanghai, ein Bach-Denkmal in China! Was für eine Überraschung: Nach zwei Jahren Googeln und einer Intensivsuche über mehrere Stunden finde ich die China-Homepage von Reinhard und Christiane Casper. Auf dem rechten Motiv sieht man perfekt einen Teil der gepflegten Anlage und auf einem zusätzlichen Motiv weiter unten hat man "die ganz große Perspektive". Dort sieht man zwar nicht das Bach-Denkmal, aber anhand der Noten auf der Mauer dahinter erlebt man, wo Bach zu finden ist - bei einem Besuch in Shanghai.
Sehen Sie den Schriftzug "Bach" hinter der Skulptur (Foto oben rechts)? So macht mir Fotografieren Spaß: das Bach-Denkmal in Ansbach. Finden Sie es nun schön oder eher weniger? Wir finden es beide ausgesprochen cool.
Man könnte es wirklich übersehen, das älteste aller Bach-Denkmäler, aber das tun Sie nun nicht mehr. Denn wenn man das Neue Bach-Denkmal gefunden hat, eben neben der Thomaskirche – und wer schafft das nicht – dann denkt man kaum daran, dass das zweite keine 10 Sekunden entfernt ist, eben das Alte Bach-Denkmal. Ehre, wem Ehre gebührt: es gibt natürlich die erste Geschichte zum ersten Bach-Denkmal, das wir Felix Mendelssohn Bartholdy verdanken.
Ein Bach-Denkmal ist verschollen. Aber es könnte wieder "auftauchen". Dieses eine Bach-Denkmal stand an der Siegesallee in Berlin. So hieß die Straße damals. Die Denkmalgruppe war 1899 enthüllt worden und der Künstler, der sie erschuf war Joseph Uphues. Zur vorletzten Jahrhundertwende war Bach eine Nebenbüste in einer Denkmalgruppe, deren strahlender Mittelpunkt Friedrich der Große war. Und tatsächlich war diese Gruppe rund um den "Alten Fritz" wiederum nur eine von ganzen 32 Gruppen. Aber so wie im Laufe der Jahre, besser Jahrzehnte auch Dokumente, Musik und sogar ein zweites Haussmann-Portrait von Johann Sebastian Bach wiederentdeckt wurden, wird ganz vielleicht auch dieses Denkmal eines Tages aus irgendeinem Nachlass seinen Weg wieder nach Deutschland oder sogar nach Berlin finden. Interessiert Sie dieses Thema nun ganz besonders und zwar jetzt, dann gibt es mehr, wirklich viel mehr zu lesen.
Gut, hier sind es auch nicht alles Bach-Denkmäler "Musiker auf Sockel". Das beginnt bereits damit, dass Johann Sebastian Bach ja in Mühlhausen neben seinem Sockel steht, aber das ist natürlich nicht ganz ernst gemeint. Und in Arnstadt steht er auch nicht auf ihm, sondern Bach flegelt vor ihm herum. Und so fehlt bei einigen Ehrenmalen der Sockel komplett, denn es sind Erinnerungen an den Meister in Form eines Glasfenster, eines ganzen Ensembles an Glasfenstern und auch eine Plakette erinnert an den Jahrtausend-Komponisten. Manche Ehrungen sind uralt, andere brandneu. Manche wirken sehr barock, eines ist aus Aluminium. Die meisten Erinnerungen an den Könner stehen im Freien, einige aber auch innen. Voraussetzung: alle sind frei zugänglich zu erleben und so sind die weißen Büsten im Bach-Archiv in Leipzig, die in der Nikolaikirche - auch in Lepzig - und im Bach-Museum in Eisenach absolut sehenswert, hier allerdings bei den Bach-Denkmalen* nicht aufgeführt.
* Sie haben es bemerkt, ich wechsle hin und wieder die Worte Bach-Denkmäler und Bach-Denkmale ab, dann gibt es für jeden den richtigen Plural. Oder Sie ärgern sich nur jedes zweite Mal.
Das Alte Bach-Denkmal von seiner Rückseite. Sehen Sie das Gebäude links? Und das davon links? Es ist die Thomaskirche. Näher geht es wirklich fast nicht.
Das Alte Bachdenkmal in Leipzig (1)
Das Neue Bachdenkmal in Leipzig (2)
Das Bach-Grab in der Thomaskirche in Leipzig (3)
Das Bach-Fenster in der Thomaskirche in Leipzig (4)
Das Bach-Denkmal in Köthen am Bachplatz (5)
Das Bach-Plakette am Ludwigsbau in Köthen (6)
Das Bachdenkmal in Eisenach, neben dem Bachhaus (7)
Das Bachdenkmal in der Georgenkirche in Eisenach (8)
Das Bach-Denkmal in Mühlhausen (9)
Das Bach-Denkmal in Arnstadt (10)
Die Bach-Plakette an der Bachkirche in Arnstadt (11)
Das Bach-Denkmal in Weimar (12)
Das moderne Bach-Denkmal in Dornheim (13)
Das Denkmal aus Holz in Dornheim (14)
Das Bach-Denkmal in Ansbach (15)
Das 1. Bachdenkmal in Ohrdurf am Georgenkirchturm (16)
Das 2. Bachdenkmal in Ohrdruf im Park Stadtmitte (17)
Das Bach-Kirchenfenster-Ensemble in Rothenburg o. d. T. (18)
Das Bach-Medaillon an der Oper in Paris, Frankreich (17)
Das Bach Denkmal in Pittsburgh, Philadelphia, USA (20)
Das Bach-Denkmal Cleveland, Ohio, im Cultural Garden (21)
Das Bach-Denkmal in Shanghai, China (22)
Das Bach-Denkmal in Prag am Rudolfinum (23)
Das Bach-Denkmal in Antwerpen, Belgien (24)
Die Bach-Plakette an der Marienkirche in Lübeck (25)
Die Bach-Büste an einem Bürgerhaus in London (26)
Das Bach-Denkmal in Valparaiso, Indiana, USA (27)
Die Bach-Plakette am Friedensbrunnen in New York, USA (28)
Das Bach-Fenster in der Kapelle der University o.the South (29)
Das Bach-Denkmal am Smithonian Museum, Washington (30)
Das Bach-Denkmal in Mogliev, Weißrussland (31)
Das Bach-Denkmal in Berkley, Kalifornien, USA (32)
... und eben das verschollene Bach-Denkmal in Berlin (33)
Nicht berücksichtigt in der Liste sind die Büsten von Johann Sebastian Bach, die entweder im Rahmen der Erschaffung des Denkmals von Carl Seffner hergestellt wurden, oder in einem Modell davon hergestellt und aufgestellt wurden, nämlich im Bachhaus in Eisenach, im Bacharchiv in Leipzig und auch in der Nikolaikirche in Leipzig. Dies sei hier der Vollständigkeit wegen allerdings erwähnt. Und als Denkmäler sind in diesem Sinne- von mir - alle Ehrungen aufgeführt, die Einzelne, Gruppen wie Vereine, Künstler oder eben auch eine ganze Stadt, vertreten durch den Stadtrat, unserem Johann Sebastian Bach zu Ehren erschaffen oder einrichten ließen. Wie eben auch das Grab in der Thomaskirche.
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Gestiftet wurde dieses erste und damit auch älteste aller Bach-Denkmäler auf der Welt vom deutschen Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy. Ohne Frage war er der wichtigste aller Bach-Fans. 1843 wurde es eingeweiht. Damit verdanken wir Mendelssohn Bartholdy nicht nur das traumhafte Werk Bachs, das er nach einem dreiviertel Jahrhundert mit der Matthäus-Passion der Vergessenheit entriss und zum ersten Mal wieder aufführte und damit die sogenannte Bach-Renaissance einleitete, sondern er erschuf mit diesem Denkmal auch ein weiteres Pilgerziel für Begeisterte der Musik von Johann Sebastian Bach.
1840 regte der damalige Gewandhaus-Kapellmeister und Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy die Erschaffung eines Denkmals für den Komponisten-Kollegen aus Eisenach an, worauf der Leipziger Maler Eduard Bendemann einen ersten Entwurf fertigte. Seine Kollegen Ernst Rietschel und Julius Hübner, entwickelten diesen ersten Entwurf weiter und schließlich erschuf es der Hermann Knaur. Das Material ist Elbsandstein und wahrscheinlich aus diesem Grund musste das Denkmal schon mehrmals restauriert werden, das letzte Mal im Jahr 2005. Dort wo es heute steht, wurde es dann drei Jahre nach der ersten Planung schließlich eingeweiht. Dieser Platz war vor rund 170 Jahren direkt hinter der Alten Thomasschule - Bach lebte mit seiner Familie in diesem Haus. 1902 wurde diese Alte Thomasschule leider abgerissen.
Es war genau am 23. April im Jahre 1843, als Mendelssohn Bartholdy zur feierlichen Enthüllung des Bach-Denkmals ein Konzert mit Vokal- und Instrumentalwerken Bachs gab. Den Erlös aus drei Konzerten Mendelssohn Bartholdys – er hatte am 6. August 1840 das erste Konzert gegeben, ein Orgelsolokonzert und am 4. April 1841 die Matthäus-Passion aufgeführt, spendete er für diese Ehrung Bachs. Den Betrag, der nach diesen drei Konzerten des Meisters noch fehlte, gab der Bach-Verehrer aus seiner privaten Tasche hinzu. Diese Feier zaubert noch heute eine Gänsehaut, denkt man an das Konzert im Leipziger Gewandhaus an diesem Tag, an dem selbstverständlich nur Bach-Werke präsentiert wurden und der Thomanerchor und Laienchorsänger sangen. Ein Bläserchor, bestehend aus Mitgliedern des Gewandhausorchesters, präsentierte zwei von Bachs Chorälen und die Mottete "Singet dem Herrn ein neues Lied." Ein Regierungs- und Stadtrat mit Namen Demuth hielt ganz selbstverständlich eine Festrede. Ob das aber unseren Johann Sebastian Bach begeistert hätte? Ein Stadtrat spricht? An seinem Ehrentag. Wir wissen es nicht.
Ihm verdanken wir nicht nur das erste Bach-Denkmal, das heutige "Alte Bach-Denkmal", sondern seine Begeisterung führte auch zu der heutigen Beliebtheit von Bachs Musik in der ganzen Welt: Felix Mendelssohn Bartholdy.
Die Thomaskirche. Rechts daneben: die ehemalige Thomasschule, 1906 abgerissen. Der Platz des Alten Bach-Denkmals ist außerhalb des Bildes.
1908 wurde das älteste Denkmal auf der Erde zu Ehren Johann Sebastian Bachs zum "Alten Bach-Denkmal". Damit ist Leipzig neben dem vergleichsweise winzigen Ohrdruf in Thüringen übrigens runde 110 Jahre lang die einzige Bachstadt, in der sogar zwei Bach-Denkmäler auf seine Fans aus der ganzen Welt warten. Besonders aus Asien kommen Bach-Begeisterte, aus ganz Deutschland und den USA natürlich sowieso. Nirgendwo sonst sind auch zwei Bach-Denkmäler so eng beieinander zu finden, nur wenige Schritte voneinander entfernt. Nur wissen muss man das eben rechtzeitig. Das ... – tun Sie ja jetzt. Leipzig liegt damit gleichauf mit Eisenach, wenn es um Sehenswertes rund um das Leben des Thomaskantors geht. In Leipzig hat Bach in der Thomaskirche gewirkt und auch in der Nikolaikirche, ein paar Minuten zu Fuß entfernt. Hier ist sein Grab in der Nähe des Altars in der Thomaskirche und hinter dem Denkmal ist er auch auf einem Glasfenster der Kirche zu sehen. Neben der Thomaskirche steht dieses beeindruckende Neue Bach-Denkmal. Und folgt man der kleinen Gasse – zwischen dem weltbekannten Bach-Archiv und Bach-Museum links und dem Thomasshop in der Thomaskirche rechts – hindurch und ein paar wenige Schritte weiter, dann entdeckt man das Alte Bach-Denkmal :ganz ohne große Mühe.
Runde 20 Jahre lang dachte man in Leipzig darüber nach, Johann Sebastian Bach ein zweites Denkmal zu widmen. 1885 war das und – pi mal Daumen – damit bereits 42 Jahre, nachdem das erste, das heute sogenannte "Alte Bach-Denkmal" eingeweiht war. Zwei Bach-Denkmäler also – in einer Bachstadt. 1885, das war der 200. Geburtstag von Bach und während der Musiker bereits zu Lebzeiten von der Leipziger Bevölkerung geliebt wurde, fanden inzwischen auch Verwaltung und Stadtrat, dass man mit einer Koryphäe seiner Art bereits damals hätte etwas angemessener umspringen können. Also, ich meine, ihm das Leben vielleicht nicht ganz so schwer zu machen, dass er nach kürzester Zeit wieder fast aus der Stadt fliehen wollte ( ... siehe sein Brief an Freund Georg Erdmann).
Man plante es also bereits 1885. Und zufällig fand man 1894, also ganze 9 Jahre später Bachs erstes "Grab" wieder. Man fand es wieder? Ja, ganz richtig. Es war im Zusammenhang mit dem Umbau der Johanniskirche damals, als man endlich realisierte, dass Bach dort vielleicht keinen wirklich angemessenen Platz für die letzte Ruhe hatte, wiederentdeckt worden. Man wusste eigentlich tatsächlich nicht, wo Bach über die viele Jahrzehnte abgeblieben war. Nicht einmal Friedhofsangestellte wussten, wer Bach überhaupt war, noch wo sein Grab gewesen sein könnte. "Bach?" soll einer der Friedhofsangestellten gesagt haben "... es gibt viele Bachs". Aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Überhaupt war man sich nicht wirklich sicher, ob die Knochen und Gebeine, die man dort ausgrub, tatsächlich die Bachs waren – oder eben nicht. Wiederentdecken ist ja eine allbekannte, "ganz große Disziplin" in der Erforschung aller Disziplinen rund um den Star-Compositeur: seine Musik, Schriften, Noten, Musikstücke, Gemälde und natürlich: die Genealogie seiner Family. Doch die Leipziger hatten Glück, der Anatom Wilhelm His und der Bildhauer Carl Seffner identifizierten tatsächlich Bachs Schädel. Aber zunächst einmal wurde Bach umgebettet: seine neue letzte Ruhestätte – es war die vorletzte und nicht die allerletzte – war ab diesem Jahr 1894 in der Bach-Gellert-Gruft im Altarraum der Johanniskirche. Links vom Altar sollte nun ein Denkmal hin von Bach. Diesen Plan gab man aber später auf. Aus diesem Denkmal wurde nichts, aber wenigstens – wie so oft aus Kostengründen – etwas günstigeres: ein Büste. Und ab 1899 stritt man in Leipzig: wenn noch ein weiteres richtiges Denkmal für Bach, dann wohin damit? Neben die Johanniskirche oder neben die Thomasschule oder neben die Thomaskirche?
7 Jahre stritt man also, nämlich bis 1906. Und der Standort, auf den man sich einigte? Sie kennen ihn: der Thomaskirchhof. Dort steht es. Noch heute. Und auch die Finanzierung entwickelte sich positiv, als aus dem Nachlass des Leipziger Kaufmanns Grassi 5.000 Goldmark bereitstanden. Weil allerdings zwei Denkmäler an ein und der selben Stelle nicht sinnvoll ausgesehen hätte, versetzte man kurzerhand das bis dahin dort befindliche Leipniz-Denkmal an einen anderen Standort. Die weiter oben erwähnten 5.000 Goldmark waren allerdings nur eine kleine Portion der Gesamtkosten. Sie betrugen 50.000 Goldmark und wurden zur Hälfte von der Stadt Leipzig, zur anderen Hälfte von Leipziger Bürgern finanziert. Crowdfunding damals. Am 17. Mai 1908 war es soweit. Ein dreitägiges Bachfest war der festliche Anlass und auch Höhepunkt. Der Oberbürgermeister von Leipzig stellte das Bach Denkmal damals sogar unter den Schutz der Stadt.
Interessant für Bach-Begeisterte: heute steht das Neue Bach-Denkmal genau vor dem Bach-Fenster der Thomaskirche. Erst 1974 wurde das 1882 gestiftete Fenster im Rahmen einer Restaurierung umgesetzt. Davor war es an einem anderen Platz der Kirche.
Alleine der Sockel des sicherlich größten aller Bach-Denkmäler ist etwa über 3 Meter hoch. Darauf ist dann die eigentliche Bronzestatue, nochmals mit einer Höhe von 2,45 Metern. Natürlich war ein Leipziger Meister für den künstlerischen Teil verantwortlich: es war der unter Bachkennern bekannte Carl Seffner, der auch später noch einmal im nächsten Jahrtausend eine Rolle spielte, als man von Bach ein Gesicht anfertigen ließ, dass ihn zeigt, wie er wohl heute aussähe. Schließlich goss die Firma Noack & Brückner das Ganze und so steht nun Bach seit weit über 100 Jahren für Touristen und Bach-Liebhaber aus der ganzen Welt bereit. Gerne lässt er sich fotografieren, ganze Armeen an Menschen aus aller Herren Länder haben sich schon mit ihm knipsen lassen.
Spannend im Zusammenhang mit dem Thema "Bach" und "Wissenschaft" ist die Tatsache, dass die Orgel des Denkmals, vor der der Komponist steht, gar nicht in die Zeit Bachs passt. Sie ist im Jugendstil geschmückt, Bach steht aber für das Zeitalter des Barock. Bach ist beim Dirigieren, mit Notenblattrolle in der Hand, die rechte Hand erhoben. Die Jacke des Musikers ist wohl nicht ganz zugeknöpft und wer sich die Mühe macht, entdeckt auf der Rückseite der Orgel auf einem Flachrelief die Alte Thomasschule.
Auf zwei Briefmarken hat es dieses sicherlich bekannteste aller Bach-Denkmäler geschafft. Auf eine DDR-Briefmarke und auf eine Briefmarke der wiedervereinigten Bundesrepublik Deutschland. Beide sehr grün und im Nennwert tatsächlich erschwinglich. Und wer nun an diesen Briefmarken seine Freude gefunden hat: da gibt es 150 mehr auf meinen Bach-Briefmarkenseiten. Ein Klick von hier entfernt.
Habe die Ehre: das ist Carl Seffner, der das Bach-Denkmal aller Bach-Denkmäler erschuf: nämlich das neue in Leipzig.
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In Eisenach begann alles 1864 mit der Gründung eines Denkmal-Komitees. Natürlich nicht früher, als Mendelssohn Bartholdy in Leipzig überzeugte, dass die Musik von Bach ganz besonders hörenswert ist
und Bach auch einer der besten seiner Zunft war. Und weil dies dort passiert war, hatte man eben in Leipzig auch "die Nase vorn". Und deswegen steht ja dort auch das erste Bach-Denkmal ... – und eben
nicht in Eisenach.
Aber anregt durch das Geschehen in Leipzig waren sie wohl schon, die Eisenacher. War Bach doch einer der beiden berühmtesten Deutschen, die man mit der Wartburgstadt in Thüringen verbindet. Martin Luther gab's da ja auch noch, aber Johann Sebastian Bach war eben sogar in Eisenach geboren. Luther nicht. Zurück zum Denkmal-Komitee. Fast ein Vierteljahrhundert brauchte es, um im Jahr 1884, also genau 20 Jahr nach der Gründung dieses Komitees die Einweihung zu begehen. Musiker wie Clara Schumann, Franz Liszt und Hans von Bülow hatten in zwei Jahrzehnten für dieses Denkmal in Eisenach gesammelt und schließlich – es ist fast alles nur eine Frage der Zeit – war das Geld beisammen und man beauftragte Adolf Donndorf, das Monument zu planen und zu gestalten. Seit 1884 steht sie nun, diese Ehrung aus Bronze, auf einem schwarz polierten Granitsockel. Donndorf wurde dafür später sogar geadelt und er wurde dazu Ehrenbürger von Eisenach. Die Firma Howald aus Braunschweig goss den Komponisten und eine Granitschleiferei aus Berlin war der richtige Fachbetrieb, um die Steinarbeiten und die Schleifarbeiten am Sockel auszuführen.
Seinen ersten Ehrenplatz in Eisenach fand Bach direkt im Eingangsbereich der Georgenkirche in der Mitte der Altstadt. Auf dem Marktplatz. Über 50 Jahre stand Bach dort bestens und "beaufsichtigte" das Treiben rund um das Stadtschloss und das Rathaus. 1933 änderte Vieles in Deutschland und den Nationalsozialisten passte auch der Platz von Bach auf dem Marktplatz nicht. Fünf Jahre später verbannte man Bach schließlich. Bach musste umziehen. Zum Frauenplan, einem großen freien Platz in die Nähe von Bachhaus und dem 2005/2006 erbauten Bach-Museum. Dort steht er bis heute, schräg etwas in der Höhe versetzt über dem Bachhaus, in dem Bach nicht geboren wurde, aber etwa 10 Jahre lebte. Die meiste klassische Musik und noch weniger klassische Komponisten waren zu dieser braunen Zeit nicht wichtig genug, als dass man ihr Denkmal in seiner Gänze versetzt hätte. Und so wurde auch ein Bronzerelieff, das zum Bach-Denkmal gehörte, mit Bachs Motto "Soli Deo Gloria", das "Allein Gott die Ehre" heißt, an einen anderen Platz, als dem ursprünglichen verbannt. 1944 und 1945 wurde das Denkmal schließlich bei den Bombenangriffen beschädigt.
Doch Eisenach wartet außerdem mit einem weiteren Bach-Denkmal auf. Einem ausgesprochen düsteren. Einem schwer zu fotografierenden Denkmal. An einem unerwarteten Platz: in der wunderschönen Georgenkirche am Marktplatz in der Innenstadt Eisenachs. Allerdings auf dem Weg hin zu dem Taufbecken, an dem Johann Sebastian Bach vor mehr als 330 Jahren getauft wurde, nämlich im Vorraum der Kirche. 130 Jahre lang waren Mitglieder der Musikerfamilie Bach – Bache nannte man sie damals – Organisten in der Georgenkirche. Von 1165 bis ins Jahr 1797. Eine Huldigung an der Größten in dieser Sippe ist zusätzlich auch die Gestaltung des linken Flügels der Eingangspforte: sie hat Elemente des Bachsiegels. Das Bach-Denkmal stellte der Berliner Bildhauer Paul Birr her. Spannenderweise entschied man sich für den Künstler Birr, weil ihm "das Kirchliche und das Kriegerische lag". Nun, wenn man das Denkmal so ansieht – es ist wirklich nicht Vertrauen einflößend. Nichts deutet auf Musik hin und als eine Art Vorlage für das Gesicht soll das sogenannte Altersbild bemüht worden sein. Zunächst stand dieses Werk ab 1939 vor der Georgenkirche, als man "Bach in Bronze" Richtung Frauenplan "verlegte". Später durfte es ins Trockene. Die Einweihung fand zu den Bachtagen in diesem folgenschweren Jahr 1939 statt.
Als Bach-Fan könnten Sie seinen Namen auch schon einmal gelesen oder gehört haben: Adolf von Donndorf. Er gestaltete das Bach-Denkmal in Eisenach, das heute fast ebenso bekannt ist, wie das in Leipzig ( ... nicht das mit dem schwarzen Trenchcoat, das war von Birr). Und klar, Donndorf werkelt hier nicht an Bach, sondern an? Na, Sie wissen es.
Eine Prachtboulevard war es: die Siegesallee in Berlin. 1895 von Kaiser Wilhelm II in Auftrag gegeben und 1901 vollendet. Ganze 96 Denkmäler aus Marmor: von Persönlichkeiten, die in der Zeit zwischen 1157 und 1888 lebten. Eine Allee, die den damals lebenden Berlinern herrlich zum Flanieren diente verlief vom heutigen Platz der Republik, auf dem damals die Siegessäule stand bis zum Kemperplatz. Es war ein wahrhafter monumentaler Boulevard, allerdings war er bereits kurz nach der Fertigstellung heftigst umstritten. Kritiker warfen dem Kaiser imperialen Machtanspruch des Kaiserreiches vor. Die Berliner – natürlich nicht alle – freuten sich über ihre "Puppenallee".
Hier können Berliner und Bach-Fans, die Berlin kennen, sehen, wo einst diese "Puppenallee" gewesen ist. Die "Bühne" für eine Ansammlung von 96 Denkmälern in genau 32 Grupen zu je drei Denkmalen.
Sehen Sie das Bach-Denkmal oben? Also, das auf dem Motiv im Hintergrund. Hinter dem König: links von des Königs rechtem Stiefel ( ... ich weiß, was für eine Grammatik!). Im Internet ist "Bach in Berlin" wirklich nicht einfach zu finden. Er ist da - sogar dort, wo er tatsächlich hingehört. Aber darüber gestolpert wäre wohl kaum jemand, der sich für alle Bach-Denkmäler auf der Erde interessiert. Aber nun ... – ist das ja ganz anders!
Nach dem Zweiten Weltkrieg ebnete man die Allee ein und beschädigte dabei viele Figuren. Ein Teil ging der Kunstwerke ging sogar verloren, ein anderer Teil wird seit 2009 restauriert. Und bei den verschollenen Figuren ist nun ausgerechnet Johann Sebastian Bach dabei. Er gehörte übrigens zur Figuren-Gruppe 28. Mit König Friedrich II und Kurt Christoph von Schwerin. 1899 war die Enthüllung dieser drei Denkmale. Nun, man könnte ihn ja eigentlich nachbauen, unseren Bach, als Denkmal. Eins zu eins. Wie er aussah, ist ja schließlich bekannt. Und ein Stück Marmor wird sich ja ebenfalls sicherlich finden. Nehmen Sie das bitte – wieder einmal – nicht ganz so ernst. Am Rande und beinahe unwichtig: Bach war zwar nicht der einzige Musiker in diesem illustren Kreis der 96 – ein Minnesänger hatte es auch noch dorthin geschafft – aber er war der einzige bedeutende Musiker und auch der einzige Komponist unter den bedeutenden Deutschen bis zu jener Zeit.
Da waren nach dem Krieg nun 96 Denkmäler zum Mopsen. Und welches fehlt heute? Ausgerechnet das Bach-Denkmal. Die oben werden nach und nach wieder repariert und dann irgendwann ausgewildert. ich weiß: resaturiert heißt das, restauriert.
Man nennt sie dort die "Ans-BACH-Säule", ein Wortspiel aus den Namen Bach und Ansbach. Die Ansbacher wollten kurz nach der Jahrhundertwende dem Eisenacher Komponisten des Barock ein bleibendes Denkmal setzen. Und dieses Denkmal wäre eigentlich die Krönung der Verehrung geworden, wenn, ja wenn es denn den Johann-Sebastian-Bach-Platz zieren würde. Aber so ist das nicht, denn es steht – dort allerdings mit Sicherheit publikumswirksamer – auf dem Martin-Luther-Platz. Aber ... Bach-Fans wissen es in aller Regel, Martin Luther verbindet man ja ebenfalls mit der Wartburg-Stadt Eisenach in Thüringen. Ebenso eben, wie auch den Komponisten.
2003 war das Jahr, als Ansbachs Oberbürgermeister Ralf Felber das Werk des badischen Künstlers Jürgen Goertz enthüllte. Aus Aluminium ist es und ohne Frage das modernste Bach-Denkmal, das es auf unserem Planeten gibt. Und bei den Ansbachern genauso sehr beliebt, wie auch heftigst abgelehnt. 60.000 € war die Rechnung hoch, aber es wurde, wie manches andere Denkmal zu Bachs Ehren, ausschließlich von Sponsoren finanziert. Schon wieder ein Crowdfunding. Aber ... das nicht wirklich.
50 Jahre "Bachwochen in Ansbach" waren 2003 der Anlass für das Stadtoberhaupt, dieses Kunstwerk von Goertz zu kaufen. So hatte ich mir das im Internet angelesen. Erst viel später erfahre ich: So war das nicht! Denn die erste Bachwoche fand 1947 in Pommersfelden statt, die zweite dann 1948 in Ansbach. Also wäre 2003 auch kein wirklich rundes Jahr zum Feiern gewesen: nämlich das 56., beziehungsweise 55. Jahr des Bestehens. Sinngemäß meinte das Stadtoberhaupt, dass nach über 50 Jahren Bachwoche solch ein Denkmal "überfällig gewesen wäre".
Eine liebenswürdige Kuriosität passt im Zusammenhang mit diesem wirklich coolen und "anderen" Bach-Denkmal so richtig zur Philosophie meiner Homepage für Sie. Nämlich ein Irrtum. Ein wirklich sehr sympathischer Irrtum. Der bundesweit bekannte Künstler war, ebenso wie mancher Bach-Fan auch, begeistert davon, dass man B-A-C-H im deutschsprachigen Raum auch singen und musizieren kann. Und so sollte diese spannende, musikalische Aneinanderreihung von vier Noten unbedingt mit dazu, zum Denkmal, als "Beiwerk" sozusagen, auf eine der vier Seiten des Würfels. Dumm nur, dass ein kleines Vorzeichen vor der ersten Note, vor dem "Namen in Noten", des barocken Compositeurs, fehlt. Und so erfreut sich der Musik-Kenner, der Musiker und auch der Bach-Fan am Denkmal an diesem sympathischen Versehen. Oder ... ist (... eigentlich grundlos) entsetzt. Denn: Ohne dieses "b-Vorzeichen" vor der ersten Note, lesen sich die vier Buchstaben jetzt nämlich H-A-C-H ... und das anstelle von B-A-C-H.
Viel wurde 2003 und jetzt auch noch einmal – aktuell wieder durch meine Recherche dazu für meine Websites – gerätselt, ob es nun Absicht oder Versehen des renommierten Bildhauers war. Abschließend lässt es sich wohl – ähnlich wie die Bach-Genealogie vor Veit Bach – nie ganz klären. Ich persönlich komme zu dem Schluss: Es ist ein sehr verzeihliches Versehen, so wie es mir so oft passiert.Und: Johann Sebastian ... er hätte sicherlich sehr wohlwollend geschmunzelt – denn er "konnte ja auch keine Denkmäler".
Das modernste Bach-Denkmal aller Bach-Denkmäler. Und auch das silbernste.
© Foto/Illustration: Reinhard Casper / http://christianeundreinhard.jimdo.com/
Ein Blick "hinter die Kulissen" dieser Johann-Sebastian-Bach-Homepage: ganz weit oben, bei den Bilder-Galerien passen immer nur 3 Bilder nebeneinander. Oder 6 oder 9 oder 12. Nicht aber vier. Aber vorenthalten möchte ich Ihnen dieses Motiv auch nicht. Deshalb ist dieses vierte Motiv nun hier. Zu den anderen scrollen Sie bei Bedarf bitte wieder zurück. Dankeschön. An Sie fürs Scrollen und nochmals an Reinhard Casper für seine tollen Fotos.
Dieses Bachdenkmal in China, genauer in der Mega-Metropole Shanghai, fasziniert mich seit mehr als zwei Jahren. Es ist keines der "ganz versteckten" Bach-Denkmäler ( ... im Internet). Aber aufdrängen tut es sich – eben im Internet – nun aber auch nicht. Und heute ist genau dieses Bach-Denkmal in Shanghai, China immer noch meine größte "Herausforderung". Und mit dieser Herausforderung will ich es machen, wie mit den heute lebenden Familienmitgliedern der Musikerfamilie. Vielleicht findet ein Homepage-Besucher in Shanghai mich. Wen habe ich nicht alles angeschrieben: Clubs, Organisationen, einzelne Menschen! Wo es denn steht, war nach gewisser Recherche klar. In einer Grünfläche nahe dem Hauptbahnhof. Aber damit hatte ich auch noch lange keine guten Fotos. Die freien im Internet waren mir einfach nicht schön genug. Und selbst "outside Wiki" habe ich keine gefunden. Mit einer Ausnahme: auf einer privaten Homepage, da waren welche. Nach chaotischem, stundenlangem Googeln, war mir nicht einmal mehr bewusst, mit welchen Keywords ich letztendlich schließlich zu einer tollen Website gelangte. Supergute Fotos vom Bach-Denkmal... – und ich bekam die Erlaubnis, sie auf meiner Homepage einzustellen. Fotografiert hat sie Reinhard Casper aus Hamburg und dort stehen diese Motive auch auf seiner unbedingt sehenswerten Homepage. Reinhard Casper fotografierte 2010 nicht "nur" das Bach-Denkmal, sondern auch die Umgebung, wie sich mich immer fasziniert, weil man auf ungewohnten Perspektiven sehen kann, was rechts und links eines touristischen Topspots ist ( ... also, ich mein eigentlich Locations wie das Weiße Haus in Washington oder die Pyramiden in Gizeh mit touristischen Highlights – Bach interessiert ja wirklich nur eine ganz, ganz kleine Schar an Fans). Reinhard Casper statte uns zudem mit einem weiteren spannenden Hinweis aus, der es jedem Interessierten möglich macht, selbst – und zwar aus dem Weltall – zu erkunden, wo das Bach-Memorial steht: nämlich auf Google Earth mit den Koordinaten 31° 14.842' N und 121° 26.982' E. Auf diesem Wege kann man es wegen der nicht ausreichenden Auflösung zwar nicht identifizieren, aber wir müssen ja hier auch nichts beweisen.
Dankeschön, Reinhard Casper. Gut, dass Sie dort waren – gut, dass sie das Bach-Denkmal fotografierten – gut, dass ich Sie fand und ich bin begeistert, dass ich Ihre Aufnahmen verwenden darf. Mit einem Klick hier kommen Sie zur Homepage der China-Fans Casper.
Also gibt es hier nicht die Geschichte vom Bach-Denkmal in Shanghai, sondern die Story, wie ich versuche, an die Geschichte zum Memorial heran zu kommen. Bei der Recherche nach Bach-Familienmitgliedern klappt das sensationell. Viele haben sich schon gemeldet. Noch ein wenig schwieriger wird sicherlich, zur Informationen zu gelangen, wer und wann das Bach-Denkmal in Shanghai gestaltet wurde. Aber, das hat ja auch noch ein paar Jahre bis Jahrzehnte Zeit: Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Wenn es denn klappt, und ich diese Recherche abschließen kann, dann steht es auf unserer "Bach über Bach Facebook Seite".
2009 war es soweit: 329 Jahre nach der Geburt des Barock-Komponisten ehrt eine der drei Bach-Städte in Thüringen, in denen Johann Sebastian Bach seinen Job 1, Job 2 und Job 3 hatte, den Musiker. Mit einem ganz ungewöhnlichen Denkmal. Weil es "Bach auf Sockel" schon genügend in Deutschland gab, sollte es dieses Mal wieder etwas Ungewöhnliches sein: nämlich "Bach neben Sockel". Aber wenigstens auf dem Weg nach oben – man sieht es ganz unten – ein Fuß steht auf der ersten Stufe und macht das Werk dynamisch. Aus Bronze ist es, dieses Bach-Denkmal, und wenn man Freude an Zahlen hat, dann ist es fast genau und "termingerecht" zu Bachs Wirken vor 300 Jahren geplant worden und kurz eben danach auch eingeweiht. Bildhauer Klaus Friedrich Messerschmidt war der Künstler, dem wir Bach-Fans dieses Hommage verdanken. Man findet das Denkmal links des Haupteingangs zur mächtigen Divi Blasii Kirche und es fällt auf, wie winzig – obwohl lebensgroß – diese Erinnerung an einen der größten Musiker doch ist. Ehrfürchtig vergleicht man die Maße und das fühlte Bach ganz sicher damals auch, als er in Mühlhausen Organist war.
Übertreibe ich ganz heftig? Nur ganz vielleicht. Finden Sie's denn? Das Bach-Denkmal?
Na das ist schon ganz schön frech geschrieben – ich meine, diese meine Überschrift. Aber ich darf das, es ist meine Meinung. Es ist ganz nett, das Bach-Denkmal. Ein wenig klein geraten vielleicht. Und unscheinbar. Und abgestellt an einem wirklich "spannenden" Platz. Fast eine Garantie, übersehen zu werden. Gut, wo sonst wird man mit Kultur – und ich meine das nun ernst – so dermaßen zugeschüttet, wie in Weimar?! Eine Dichte an Kultur, die es locker mit Städten wie Paris, Rom und anderen Metropolen aufnehmen kann: Gefühlt kann man keinen Meter gehen, ohne dass in jedem zweiten Haus diese oder jene prominente Persönlichkeit gewohnt oder gewirkt hat. Denkmäler über Denkmäler, traumhafte historische Architektur: Schnoddrig formuliert, Sehenswertes bis zum Abwinken.
Vor dieser Kulisse wird ein wenig verständlich, warum das Denkmal für Bach steht, wo es jetzt steht. Man hat ja tatsächlich in Weimar fast keine Plätze mehr übrig. Aber vielleicht ist es ja, wie erwähnt, auch nur eine provisorische Ehrung an einem provisorischen Platz. Denn die weltweite Bach-Gemeinde ist sich einig: Weimar braucht ein angemessenes Gebäude, um Bachs Leistung und der Länge seines Aufenthaltes in dieser Kulturmetropole gerecht zu werden. Darum bemüht sich ganz besonders die Einrichtung "Bachhaus Weimar" und irgendwie möchte auch ich selbst dieses Vorhaben ebenfalls fördern. Das wird auch eines Tages funktionieren. Das aber sicherlich erst, wenn zehnmal so viele Besucher hier auf meiner Homepage vorbei kommen. Oder vielleicht eines fernen Tages sogar hundert Mal so viele.
Doch nun zur Geschichte des Denkmals in Weimar. Genau am 200. Todestag von Johann Sebastian Bach, das war im Jahre 1950 wurde ein Wettbewerb für ein Bach-Denkmal ausgeschrieben. Also ganz genau fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Osten Deutschland war damals die DDR und keiner der eingereichten 120 Entwürfe konnte vor der Jury bestehen. Was man also heute dort – nach dem Auffinden – bewundern kann, ist tatsächlich ein Ersatz. Nämlich die Büste von Bruno Eyermann auf ihrem Sockel. Sie stellte man zunächst vor das ehemalige Wohnhaus von Johann Sebastian Bach. Aber nur zwei Jahre lang. Dann verschwand Bach – wieder einmal, wie schon nach seinem Tode – in der Versenkung. Er war also, selbst in seinem Alter von 267 Jahren, noch immer so manches Mal einfach unbequem. Allerdings: "Von der Bildfläche verschwinden" war Bach ja bereits gewöhnt und so kam er schon/erst 1995 wieder ans Licht der Öffentlichkeit, an seinen heutigen Standort. Inzwischen hatte man – im Winter vor der "Wende" 1998/1990, also gerade noch rechtzeitig – die Ruine des historischen Bachhauses abgerissen. Es war ja ein Hotel, in dem Bach damals lebte und in dem alle seine Weimarer Kinder mit Maria Barbara geboren waren. Klar, was sollte man schon mit der Ruine – gelebt hatte ja nur Bach und seine Familie darin?!
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Zunächst heißt der Künstler, dem wir dieses Kunstwerk, nämlich das Bach-Denkmal in Arnstadt, verdanken Bernd Göbel. Genauer ist es Professor Bernd Göbel. Und eingeweiht wurde es am 21. März 1985. Bach-Fans haben es bereits gemerkt: Es ist nicht nur der exakte Geburtstag des Komponisten, es ist sogar ein runder: nämlich der dreihundertste. Der "Junge Bach" ist es. Wobei offen bleiben kann, ob es eben der Junge Bach war oder der junge Bach, denn mit 18 Jahren sind ja viele Teens eben noch nicht wirklich richtige Erwachsene. Heftige Diskussionen entbrannten damals im lieblichen Arnstadt über das "ungehobelte Lümmeln" des Organisten. Und zwar nach der Enthüllung, aber auch schon davor. 1985 waren die Äußerungen offen und direkt: "Eine Zumutung für Arnstadt" war noch eines der höflichen Statements. "Der größte Schund, den ich je gesehen habe!" war da schon unverblümter. Und einer hatte sogar den Wunsch, eine Postkarte zu kaufen. In einer Buchhandlung in der Nähe von Rathaus und Bach. Von " ... dem versoffenen Kerl auf dem Markt". Fast liebenswürdig ist da wieder die Meinung, " ... dass man das Geld für wichtigere Sachen hätte ausgeben können". Heute jedenfalls ist man stolz. In Arnstadt. Auf ein spannendes und anderes Bach-Denkmal. Übliche gab's tatsächlich nämlich "schon genug". Der letzte Satz ist natürlich nur meine Meinung.
Das Bach-Denkmal in Arnstadt: Was für ein Mensch war Johann Sebastian Bach zu dieser Zeit? Er kam aus dem Urlaub zurück: nach zwölf Wochen anstelle von vier. Er ließ eine Frau in der Kirche singen, ein Unding. Und er trat einem seiner Chorschüler mit gezogenem Degen entgegen. Und ... - ist das Bach-Denkmal in Arnstadt damit gut getroffen? Ich meine: sogar auf den Punkt.
Professor Bernd Goebel, der auch das Bach-Denkmal in Arnstadt erschaffen hat, gestaltete hierauf im Jahr 2002 dann auch das Bach-Denkmal in Dornheim. Es ist die Büste von Johann Sebastian Bach und sie steht heute auf einem Sockel an der Kirchhofsmauer der St. Bartholomäuskirche in der Ortsmitte. Darunter erinnert eine Gedenktafel mit den Namen der beiden Eheleute Bach an diesen denkwürdigen Tag im Juni 1707. Unter Bachfreunden ist die liebliche kleine Kirche, die beinahe abgerissen wurde, unter dem Namen Traukirche von Johann Sebastian Bach und Maria Barbara Bach bekannt. In Dornheim gibt es einen Freundeskreis zum Erhalt der Traukirche und dieser Verein hat mit seinem Vereinsvorsitzenden Siegfried Neumann inzwischen in der ganzen Welt bei Bach-Begeisterten ein Gesicht: ganz maßgeblich war er daran beteiligt, ein erstes Mal einen Millionenbetrag für die Renovierung in der ganzen Welt zu sammeln. Ein zweites Mal – allerdings Gott sei Dank nicht nochmals in dieser Höhe – gelang ihm das noch einmal für die unbedingt nötige Restaurierung des Turmes.
Viel kleiner als alle anderen Bach-Denkmäler auf unserem Planeten. Wie gut, dass es nicht auf die Größe ankommt. Das Bach-Denkmal in Dornheim: auch ein Gedenk-Hinweis auf seine Frau Maria Barbara Bach.
Bachs Lieblings-Heimat: Köthen in Sachsen-Anhalt. Die Bach-Trilogie: Das Bachdenkmal steht vor dem zweiten Bachhaus auf dem Bachplatz. Sehen Sie vorne rechts den senkrechten Schriftzug und im Hintergrund die Plakette am Haus?
Das viertälteste historische Bach-Denkmal ist eine Huldigung an den Komponisten zu seinem 200. Geburtstag. Zusammen mit einem Brunnen ziert es seit dem 21. März 1885 den Bachplatz in Köthen und dort steht es nach 200 Jahren auch heute noch: vor dem Haus, in dem Johann Sebastian Bach mit seiner Familie einst wohnte. Es ist da sogenannte zweite Bachhaus, das erste gibt es nicht mehr. Der Künstler, der dieses Denkmal schuf, war der Berliner Heinrich Pohlmann, der 1901 zum Königlich Preußischen Professor ernannt wurde. Viele seiner Werke wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört: Für Bach-Fans ein Segen: nicht das in Köthen.
Man muss es schon wissen, dass es ein Bach-Denkmal im Ulmer Münster gibt. Und ganz so einfach es auch nicht zu googeln. Gerade einmal ein einziges winziges Motiv gab es unter den Millionen, wenn nicht Milliarden Google-Bildern zu finden – heute ist das anders. Und Sie sind ja jetzt hier, also hat diese Suche ein Ende. Die Pfeilerstatuen in den Seitenschiffen des Münsters: es sind Persönlichkeiten der Stadtgeschichte, aber auch Persönlichkeiten der Kirchengeschichte. Und weil Johann Sebastian Bach ja eigentlich keines von beidem ist – gut, er hat Kirchemusik bis zum Abwinken komponiert – deshalb ist eben auch der eine oder andere, der irgendwie Bezug zu Stadt oder Kirche hatte, wie eben unser Bach, hier verewigt. Spannend an diesem Bach-Denkmal ist, dass es erst relativ spät entstand. Der erste Bauabschnitt begann 1377 und dauerte bis 1534, der zweite dann von 1844 bis 1890. Karl Federlin, ein Ulmer Bildhauer hat es gestaltet und der lebte von 1854 bis 1939. Aus dem Jahr 1877 datieren die Vorstellungen der Kirche, welche Persönlichkeiten darzustellen waren. 1880 erhielt der spätere Hofbildhauer die ersten Aufträge für Modelle und es folgte die Anweisung für die Ausführung der großen Steinfiguren.1912 wurde die letzte seiner Skulpturen im Ulmer Münster aufgestellt.
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Der Bach-Denkmäler-Kalender: das Alte Bach-Denkmal in Leipzig in Sachsen.
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