Hanfthal ist zunächst überhaupt kein „Johann-Sebastian-Bach-Ort“. Denn der Thomaskantor kannte Hanfthal nicht. Und Johann Sebastian Bach hatte auch keine Ahnung, dass seine Vorfahren von dort herkamen..
Erleben Sie Hanfthal zusammen mit Ungerndorf und mit Laa an der Thaya. Information, Fotos, Film, Musik. Elf Minuten Unterhaltung über zwei Bachorte und die Stadt direkt in der Nachbarschaft. Es ist übrigens genau die gleiche Schau wie die über Ungerndorf.
Überhaupt: Niemand wusste bis zum Jahr 2021, dass diese winzige Gemeinde Hanfthal, direkt neben der wunderschönen Stadt Laa an der Thaya, im Norden des österreichischen Weinviertels, ein Bachort ist. Nicht die bedeutenden historischen Bach-Biografen, nicht die kleine Bach-Genealogen-Gruppe rund um Professor Günther Kaft in Thüringen. Und auch nicht die Bach-Experten, die bis etwa 2010 in der Bach-Genealogie aktiv waren und heute alle nicht mehr leben.
Dass Hanfthal heute gesichert als Bachort in die „Kollektion“ der Bach-Locations eingepflegt werden konnte, ist auf eine spezielle Form der Recherche des Autors dieser Seite zurückzuführen: Er lässt sich - zur eigenen aktiven Forschung hinzu - im Internet auch finden. Konkret heißt das, dass er bestimmte Termini so bei Google platziert, dass Suchende auf seine Forschung aufmerksam werden.
Im Falle von Hanfthal war 2015 die Bach-Genealogie eigentlich abgeschlossen. Hanfthal als Bachort war nicht bekannt. Es war geklärt, dass die Bachs nicht aus Ungarn kamen, sondern aus Böhmen. Und dabei speziell „aus Böhmen zurück“. Denn sie lebten dort nicht schon immer, sondern sie wanderten zunächst dorthin aus. Dann wieder ein ... oder, wenn Sie mögen, wieder zurück. Nach Deutschland. Von und/oder nach Thüringen. Zu dieser Erkenntnis kamen etwa fünf Forscherinnen und Forscher rund um das Jahr 1960. Das damalige Kultusministerium der DDR fand diese Recherche, und vor allem das Ergebnis, richtig uncool. Fast wortwörtlich lesen wir noch heute in einem Dokument: „Die Bachs waren also zunächst Bergleute?! Da glauben wir eher Albert Schweitzer ... und der schreibt davon überhaupt nichts“.
Diese spannende Erkenntnis zur Genealogie der frühen Bachs - und damals spielte noch kein Bach Musik - „verschwand“ somit wieder „in der Versenkung“. Und Bach-Biografen und Bach-Autoren schrieben dann einer vom anderen ab. Nämlich, dass „die Bäche“ aus Ungarn kamen. Ganz wenige taten das aber nicht. Zu ihnen gehört die leider verstorbene Bach-Autorin und Bach-Genealogin Helga Brück. Und der Top-Bach-Experte Christoph Wolff. Sie beide hielten sich im Buch „Von der Apfelstädt und der Gera and den Missouri“ und in der jüngsten Ausgabe von Wolffs Bach-Biografie heraus. Sie erwähnten die Herkunft von Veit überhaupt nicht.
Also auf den Punkt. Ich publizierte meinen Fund, der ja eigentlich schon gefunden war: Die Bachs zogen nach Böhmen und kamen von dort wieder zurück. Ich bat allerdings auch, ganz am Ende dieser, meiner Homepage-Seite, dass, falls jemand dort liest, der etwas zum Thema weiß, er oder sie sich bitte bei mir melden möge.
Er löste mit mir und mit uns zusammen ein unglaubliches Rätsel in der Bach-Genealogie. Dutzende von Bach-Biografen und Bach-Genealogen hatten sich zuvor „die Zähne daran ausgebissen“: Es ist Michael Lehner, hier in seiner modernen Buchhandlung in Laa. Weil diese Buchhandlung in Laa zu finden ist, heißt dieser Bookstore „BuchLAAden“.
Michael Lehner ist auch Nachtwächter in Laa. Natürlich nicht wirklich. Und doch führt er, als solcher, Besucher durch das wunderschöne Laa, seine Heimatstadt. Ich habe sogar eine exklusive Einzelführung genossen. Doch ich hatte dafür viel zu wenig Zeit. Denn wenn man zum Fotografieren unterwegs ist, muss man sich nach dem Wetter richten und für viele Motive unbedingt zusätzlich auch nach dem Sonnenstand.
Tatsächlich erreichte mich ganze sechs Jahre nach meiner Veröffentlichung des Wiedergefundenen eine Mail aus Österreich. Genauer: aus Laa an der Thaya. Michael Lehner hatte gestöbert und gesucht und gesucht und ist auf meine Seite zu diesem Zeitraum der Genealogie der Bachs „gelandet“. Er hat „tapfer“ weitergelesen, bis er zu meinem Wunsch am Ende der Seite kam. Daraufhin hat er seinerseits nochmals recherchiert, wo genau stand, was er und sein Forscher-Kollege herausgefunden hatten. Dies schon lange, bevor Michael Lehner mich kontaktierte.
Hanfthal grenzt wirklich unmittelbar an die Stadt Laa an der Thaya an. Vom Ortsausgangsschild bis hin zum Ortseingangsschild beider Locations sind es gerade 'mal zwei Minuten. Zu Fuß. Dieses Hanfthal ist in einem Ratsprotokoll erwähnt. Und zwar ist dort ein Veit Bach aufgeführt. Genauer? Zur passenden Zeit, nämlich lange nach der Auswanderung der Bachs aus Thüringen. Und vor dem Sterbedatum des Veit Bach in Wechmar, 1619.
Hanfthal an sich ist nicht wirklich spektakulär. Aber: Ein weiteres Dorf ganz in der Nähe ist es für uns. Laufentfernung von Hanfthal? Runde 30 Minuten. Der spannende Name? Ungerndorf. Und das kürzte man früher auch zu Ungern zusammen..
Jetzt wird klar: Wenn es watschelt wie eine Ente, quakt wie eine Ente und auch aussieht wie eine Ente ... dann wird es wohl eine Ente sein..
Das ist es, das uralte Protokoll ... besser der historische Band mit Einträgen des Rats der Stadt Laa an der Thaya. In ihm ist Veit Bach erwähnt. © Dieses Motiv hat mir Herr Lehner freundlicherweise zur Publikation zur Verfügung gestellt.
Hier können Sie sich gerne selbst überzeugen: Veit Bach ist erwähnt. © Auch für dieses Bild haben wir zur Publikation das Okay von Buchhändler, Musiker, Band-Leader, Lokalforscher und „Nachtwächter“ Michael Lehner erhalten. Der rote Pfeil allerdings, er stammt aus unserer „elektronischen Feder“. © siehe oben.
Zurück zur oben angeführten „Ente“: Johann Sebastian Bach verfasste 1735 seinen Ursprung der musicalisch-Bachischen Familie. Es ist kein Stammbaum: Dazu fehlen nämlich zu viele damals wirklich leicht recherchierbare Details. Und es fehlen alle Frauen. Der „Ursprung“ ist eine Zusammenstellung von fast ausschließlich männlichen Musikern bis zu Jahr 1735. Nicht einmal Musikerinnen sind in diesem Ursprung aufgeführt. Alleine seine erste Frau, Maria Barbara Bach, war Hofsängerin. Und das gilt ganz besonders auch für Bachs zweite Ehefrau, die er lange nach dem plötzlichen Tod seiner Maria Barbara heiratete. Das war Anna Magdalena Bach. Immerhin verdiente Anna Magdalena das gleiche Gehalt wie Johann Sebastian Bach. Mit ihrem musikalischen Job in Köthen. Das war nicht wenig, denn seit seiner ersten Anstellung in Weimar, hatte Bach viermal mehr Geld für seine Dienste bekommen als jeweils dessen Vorgänger.
Für die allerfrüheste Genealogie der Bachs war der „Ursprung“ also nicht nur wertlos, sondern in Form von zwei Abschriften sogar außerordentlich verwirrend und kontraproduktiv. Deshalb bezieht sich die aktuelle Genealogie der Bäche auch auf die Publikation von Bachs Erinnerung in einer „Musikalischen Bibliothek“. Für sie hatte Johann Sebastian Bach nämlich seinen guten Freund und Verleger in Leipzig gebrieft. 1732, also schon drei Jahre vor dem Entstehen seines Ursprung, liest man hier noch heute von der Herkunft der Bache aus Ungern. Ungern mit einem „ e “. Da ist definitiv nicht von Ungarn die Rede.
Damit lagen fast alle Biografen bis in die jüngste Gegenwart mit ihren Hinweisen auf Ungarn und, schlimmer noch, auf Preßburg, falsch. Carl Philipp Emanuel Bach, Bachs zweitältester berühmter Sohn, ist dafür verantwortlich. Er interpretierte das viele Jahre gehörte Ungern zu Ungarn um. Dann übernahm es der erste große Bach-Experte Johann Nikolaus Forkel. Schließlich schrieb danach ein Bachautor vom anderen ab.
Ungern ließ sich allerdings jahrelang nirgends finden. Nicht auf Karten, nicht im Internet, nicht nirgends. So kam es, dass eine kleine Forschergruppe, etwa 1960, zunächst Ungernland, so nannte man einen Landstrich damals in Böhmen, fand. Diesen Landstrich nannte man in der Kurzform Ungern. Veit war dort nämlich - urkundlich nachweisbar - 1551 geboren ... das war dann später Veit der Ältere. Über ihn können Sie in meiner Bach-Genealogie „noch exzessiver“ lesen.
Mit der Mail aus Laa an der Thaya passte schließlich dann aber alles noch besser – und auch final – zusammen. Wenn mindestens ein Bach nach Hanfthal zog ... und später dann nach Ungern (... Ungerndorf), und dieses Ungerndorf damals auch zu Ungern abgekürzt wurde, dann meinte Bach in seinem Ursprung tatsächlich Ungern. Wenn er denn Ungern schrieb. Wenig hilfreich waren übrigens die beiden Abschriften des Ursprung, denn alle vier entscheidenden Buchstaben, ob Ungern oder Ungarn - das Wort ist zweimal erwähnt - sind nicht zu „entziffern“. Zunächst ist das entscheidende Wort in einem Dokument zweimal regelrecht gekritzelt. Auf dem zweiten so wichtigen Schriftstück sind exakt dort, wo man das „ e “ oder das „ a “ erkennen könnte, zwei heftige Flecken.
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Das Video ohne „störenden“ Text. Hanfthal in Bildern. Dazu ein Werk von Bach.
Hier isst man hervorragend: Das weiß ich wirklich aus eigener Erfahrung. Ich freue mich schon heute auf meinen nächsten Besuch. In Hanfthal und beim
Hanfwirt. Sehr viele Bilder kann man in Hanfthal nicht fotografieren. Aber ein paar eben schon: Hier kommen Sie zu diesen Fotos.
Irgendwann verließ Veit Bach der Ältere oder Veit Bach der Jüngere ... oder beide und damit die ganze Familie ... den Ort Hanfthal. Um sich in Ungerndorf, direkt in der Nachbarschaft, niederzulassen. Das Thema „Bachstädte, Bachorte“: Wie erwähnt ... mehr Bilder von Hanfthal gibt's hier mit einem Klick.
Hanfthal ist eine Katastralgemeinde ... und tatsächlich begegnen Sie hier am 17. Januar 2024 meinem ersten (... und beinahe einzigen) kleinen KI-generiertem Text: Eine österreichische Katastralgemeinde ist eine Verwaltungseinheit, die Flächen für geografische und statistische Zwecke abgrenzt. Sie hat jedoch keine eigenständige Selbstverwaltung. Katastralgemeinden dienen der Grundstücksidentifikation und sind in das Grundbuch eingetragen. Hier ist er zu Ende, der Text der KI „ChatGPT“. Hanfthal liegt tatsächlich und wirklich direkt an der Stadtgrenze zu Laa an der Thaya. Zwei Minuten läuft man von Ortsgrenze zu Ortsgrenze.
Hanfthal hat rund 600 Einwohner. Mal ein paar mehr, mal ein paar weniger. So klein Hanfthal aber auch ist ... dort steht eine hübsche Kirche und was besuchenswert ist: Schauen Sie sich unbedingt das Hanfmuseum an. Hanfthal ist wohl um das Jahr 1060 gegründet. Es ist 1149 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Selbstverständlich hat Hanfthal eine eigene Homepage. Ganz besonders zum Thema Hanf kann man dort jede Menge lesen. Sieben Vereine gibt es und den kleinsten Weinlehrpfad Österreichs. Als Blumendorf gilt Hanfthal heute: Im Wettbewerb „Blühendes Niederösterreich“ gewann es bereits im zweiten Jahr der Teilnahme einen 2. Preis. 2004 wurde man sogar Sieger. 2010 erhielt Hanfthal eine weitere Auszeichnung. Inzwischen gelang es Hanfthal, 2007, das schönste Blumendorf Österreichs zu werden. 2008 ist der Ort mit dem Silber-Award „Entente Florale Europe“ ausgezeichnet worden. Was für eine sympathische Bilanz für einen so kleinen Ort.
Man kann in Hanfthal hervorragend essen (... das habe ich selber ausprobiert und freue mich auf ein nächstes Mal), man kann dort gut übernachten. Und man kann dort auf Festen feiern. Wie sagt man in Hanfthal? Sinngemäß dreht sich in diesem kleinen, sympathischen Ort nicht alles um Hanf ... aber eben schon vieles.
Warum hier das Video von ganz weit oben nochmal? Weil alle Bachstädte und Bachorte auf meiner Homepage das entsprechende Video genau hier anbieten. Nur: Bei Hanfthal gibt es so viel mehr Text zu lesen, dass ich die Sorge habe, dass Besucher nicht bis hierher „durchhalten“. Es gibt Informationen, also gesprochenen Text. Und Musik und Film und Bilder. Gemixt. Zum Thema „Bachstädte und Bachorte“ sowie zu Johann Sebastian Bach und in diesem Fall, zu Hanfthal. Wissen Sie danach alles? Nein. Aber dann könnte Ihre Planung in Sachen „XXL-Bach-Tour“ beginnen. Genießen Sie kompakt: Das Video über Hanfthal wartet auf Sie.
Klar, zu jeder Bachstadt und jedem Bachort gibt es auch eine Karte. Auf ihr können Sie bestens sehen, wo sich dieser Teil des Lebens der Bach-Family abgespielt hat. Der Zeitraum, über den Sie oben gelesen haben. In Hanfthal war der Meister selbst ... allerdings ... überhaupt „gar nie nicht“
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