Der „Ursprung der musicalisch-Bachischen Familie für Erbsenzähler“: 1735 vs. 2025..

2025, im Herbst, war der größte Teil meiner rund 450 Seiten starken Bach-über-Bach-Homepage in einem gewaltigen Relaunch überarbeitet. Sätze waren redigiert. Tausende Rechtschreibfehler waren gefunden und eliminiert. Und natürlich: Mit über zwölf Jahren Erfahrung ergab sich auch das eine oder andere „Aha-Erlebnis“ für mich selbst. Nämlich, weil 2012 Fakten zwar sorgfältig und in den ersten Jahren danach gut von mir recherchiert waren. Aber eben nicht genügend gut..

Weil Genealogie seit der frühesten Beschäftigung mit dem Bach-Thema ebenfalls zu meinem Hobby wurde, war der „Ursprung der musicalisch-Bachischen Familie“, den ich damals bei Bach.de fand, eine traumhafte Entdeckung. Noch nicht ahnend, wer ihn verfasst hatte, schickte ich meine Anerkennung an den Autoren dieser oben genannten Website, meinem Namensvettern Dr. Peter Bach. Mit ihm bin ich aber nicht verwandt. Und er gehört nicht zur Musikerfamilie der Bache. Erst viel später fand ich heraus, dass seine Liste eine Transkription war..

Diese Kollektion an Verwandten von Johann Sebastian Bach – damals wusste ich noch nichts von meiner Zugehörigkeit zu dieser Family – war der perfekte Spielplatz für einen Nachwuchs-Genealogen in Sachen Bach. Besonders einen wie mich. Schnell störte ich mich an der Bezeichnung Stammbaum für diese Kollektion. Denn so viel hatte ich inzwischen schon drauf: Ein an Genealogie Interessierter hat das nicht zusammengestellt. Dafür hatten nämlich zu viele Genealogie-typische Details gefehlt, die der Verfasser, der berühmteste Musiker aller Zeiten, hätte „locker-flockig“ herausfinden können. Dazu fehlten außerdem sämtliche Frauen und Mädchen der Sippe..

In verschiedenen Publikationen änderte man die Definition von „Stammbaum“ in den Terminus Kollektion Bachs von Musikern in der Familie. Und zwar nur männlichen Musikern. Denn mindestens eine Frau unter den Bachs war ja Musikerin von besonderer Güte: nämlich seine zweite Frau Anna Magdalena Bach. Sie war Sopranisten am Hof in Köthen und erhielt dort fast so viel Gehalt, wie der spätere Thomaskantor selbst.. 

Aber auch an dieser Formulierung kam ich gedanklich oft in den vergangenen zwölf Jahren vorbei. Und irgendwann ... ich weiß nicht mehr, in welchem Jahr des vergangenen Jahrzehnts es war ... musste ich auch diese Definition (... Bach listete die männlichen Musiker in seiner Familie auf) gedanklich wieder optimieren.

Denn ich fand heraus, dass zwei Personen im Ursprung überhaupt keine Musiker waren. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass Bach natürlich nur die Musiker anführen konnte, von denen er bis 1735, der Entstehung dieser Liste, wissen konnte, dass sie Musiker wurden. Oder, dass sie wenigstens „der Musik zugethan“ sein würden. Explizit fehlten also zu zwei seiner damaligen Söhne noch diese Hinweise: Bei Johann Christoph Friedrich Bach (... geboren 1732) und von Johann Christian Bach (... geboren 1735) konnte er 1735 ja noch keine musikalische Ambition kennen. Weil mir so viele weitere Bach-Themen so wichtig waren und mich beschäftigten, verankerte sich allerdings „irgendwie nur“, dass es keine 53 Musiker sein konnten, die Bach da vor fast 300 Jahren auflistet hatte. Die Ordnungszahl 53 jedoch blieb mir wunderbar präsent und man las sie ja auch „hier und dort“..

In „drei Runden“ hatte also 2025 mein Relaunch stattgefunden. Und die Seiten zum Ursprung waren wieder an der Reihe gewesen. Dabei fand ich heraus, dass ich – recherchiert im Jahr 2012 – sogar bereits vier Männer aufgeführt hatte, die keine Musiker gewesen waren. Bei meiner Überprüfung stieß ich 2025 dann dazu auf weitere „Ungereimtheiten“.. 

Mit dem Ziel, die Homepage nach ihrer frühen Entstehung, runde zwölf Jahre später, endlich ausgereift anzubieten, entschied ich mich, diese Definition der „53 Musiker im Ursprung“ nochmals – diesmal mit noch mehr Engagement – nachzugehen. Wie so manches Mal half mir (m)eine Liste, die Sie nun unten nachvollziehen können..

Zu meinem großen Erstaunen stellte ich 2025 fest: Es sind „nur“ 44 Musiker, Berufsmusiker und auch solche, die, wie Veit, einst, Musik zur Unterhaltung gemacht hatten. Ganze elf Personen sind von Bach nämlich überhaupt nicht als Musiker definiert. Entweder hatten sie andere Berufe gehabt oder andere Aufgaben. Oder sie waren noch viel zu jung, um Musiker zu sein. Oder ... es fehlt jegliche Andeutung einer musikalischen Tätigkeit: egal ob beruflich oder nur engagiert.. 

Damit ist 2025 klar: Der „Ursprung der musicalisch-Bachischen Familie“. verfasst von Johann Sebastian Bach, 1735, im Alter von 50 Jahren in Leipzig, ist kein Stammbaum. Und es ist auch keine Auflistung von rund 50 Musikern in der Musikerfamilie der Bache, wie sie damals hießen. Die komprimierte Auswertung der Liste finden Sie unter der Anzeige.. 

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